Unterschriften gegen Sexhandel mit Kindern

Für ein nationales Meldesystem

Mit einer Aktionstour durch deutsche Städte will das Netzwerk ECPAT Unterschriften für eine Petition gegen Sexhandel mit Kindern und Jugendlichen sammeln. Nach dem Auftakt in Köln und Aachen wird die Unterschriftenaktion, für die sich Jugendgruppen etwa von Kirchengemeinden engagieren, am Samstag in Bonn fortgesetzt.

 (DR)

«Mit der Petition fordern wir die Bundesregierung und -länder dazu auf, Opfer von Kinderhandel kindgerecht zu unterstützen und gleichzeitig ein nationales Meldesystem aufzubauen», erklärte Mechthild Mauerer, ECPAT-Geschäftsführerin. Im kommenden Jahr sollen alle gesammelten Unterschriften den Vereinten Nationen übergeben werden.

Mit der Petition will ECPAT auch Verbesserungen im Kampf gegen sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen durch eine gezielte Qualifizierung von Polizisten und Mitarbeitern von Jugend- und Ausländerbehörden erreichen. Auf der bis Ende des Monats dauernden Aktionstour durch elf Städte, die unter anderem nach Hannover, Hamburg, Berlin und Marburg führt, werben deutsche Jugendliche mit gelben T-Shirts und mit großen «NoNo-Händen» in Innenstädten und Fußgängerzonen für einen besseren Schutz von Altergenossen im In- und Ausland, wie ECPAT erläuterte. Damit seien sie Teil von weltweiten Aktionen in 66 Ländern der Welt gegen sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel.

missio und Sternsinger sind dabei
«Menschenhandel ist laut UN-Berichten heute das drittgrößte und am schnellsten wachsende kriminelle Gewerbe der Welt», erklärte Alexander Borwitzky von der Kosmetikfirma The Body Shop, Aktionspartner von ECPAT. Viele Millionen Kinder würden jedes Jahr im globalen kommerziellen Sexhandel ausgebeutet.

Die 2001 gegründete Arbeitsgemeinschaft ECPAT Deutschland wird von 29 unabhängigen Organisationen unterstützt. Dazu zählen die Kampagne gegen Kinderprostitution - Arbeitskreis in der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Ökumenische Initiative der Kampagne gegen Kinderprostitution in Hagen, die katholischen Hilfswerke missio und Sternsinger und der in Wuppertal ansässige internationale Kirchenverbund Vereinte Evangelische Mission. Ziel ist die Bekämpfung sexueller Ausbeutung von Kindern in der Prostitution, durch Pornografie und Kinderhandel.