Weltreligionen rufen G-8- und G-20-Staaten in Erklärung zum Handeln auf

Mutig sollt ihr sein

Weiter Schulden machen oder sparen - beim G-8- und G-20-Gipfel in Kanada werden wichtige Weichen gestellt. Vertreter der Weltreligionen fordern vor allem mutige Entscheidungen von den Industriestaaten.

 (DR)

In einer gemeinsamen Erklärung von insgesamt 70 Glaubensvertretern heißt es, die Staats- und Regierungschefs der teilnehmenden Länder müssten sich verstärkt für die Bekämpfung von Armut, den globalen Klimawandel und die nukleare Abrüstung einsetzen, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte.

Im Abschlussdokument des dreitägigen "World Religions Summit 2010" in Winnipeg (Kanada) hätten führende Persönlichkeiten der Religionsgemeinschaften für zukunftsorientierte politische Entscheidungen plädiert, heißt es weiter. Das Gemeinwohl müsse im Mittelpunkt stehen.

Von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz nahm an der Konferenz Weihbischof Johannes Bündgens aus Aachen teil. Die Evangelische Kirche in Deutschland wurde von Oberkirchenrat Martin Affolderbach aus Hannover und Pfarrer Jürgen Reichel aus Bonn vertreten. Der "World Religions Summit" fand zum sechsten Mal im Vorfeld eines G-8-Gipfels statt. Für 2011 wurde eine Einladung nach Frankreich ausgesprochen.

G-20 in Toronto
Der G-8-Gipfel beginnt am Freitag in Huntsville, am Sonntag treffen die Staats- und Regierungschefs der G-20-Staaten in Toronto zusammen. Die Vertreter der sieben großen Industrienation-en und Russlands sprechen über Fragen der Sicherheits-, Entwicklungs- und Umwelt-politik. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Regulierung der Finanzmärkte.

Angela Merkel erklärte im Vorfeld, sie rechne nicht mit einem Votum für eine weltweite Steuer auf alle Finanzgeschäfte. Die Bundesregierung hatte überrschend angekündigt sich für die Finanztransaktionssteuer einsetzen zu wollen, vorher hatte sie sie selber noch abgeleht. Katholische Hilswerke wie Misereor fordern die Steuer schon lange.