Espiritu Santo, Esparza-Puntarenas (Costa Rica)

Jasson Ramírez Cubillo

Mein Name ist Jasson Ramírez Cubillo. Am 31. Oktober 1980 wurde ich in Nicoya (Costa Rica) als Ältester von zwei Kindern geboren. Meine Familie ist katholisch, und so wuchs ich in einem katholischen Umfeld in einer kleinen Stadt auf. Meine Beziehung zur katholischen Kirche war in meinen ersten Lebensjahren normal. In der Erstkommunion- und Firmvorbereitung wurde ich von meiner Pfarrei in den Glauben eingeführt. Als Jugendlicher hatte ich eine sehr materialistische Vorstellung vom Leben. Ich wollte einen guten Beruf erlernen und Geld machen.

Jasson Ramírez Cubillo / © Boecker
Jasson Ramírez Cubillo / © Boecker

Seit 35 Jahren gibt es in meiner Pfarrei den Neokatechumenalen Weg. Dort habe ich 1996 eine Katechese (Glaubensverkündigung) gehört, in der mich besonders angesprochen hat, dass Christus „mich so liebt wie ich bin". Diese Erfahrung hat mein Leben und meine bisherige Sicht der Dinge total verändert. Vor der Katechese zeigten mir die Welt und meine Eltern, dass ich etwas leisten muss, um geliebt zu werden und im Leben zu bestehen. Meine Eltern, besonders meine Mutter, waren sehr skeptisch, als ich anfing, die Katechese zu hören und in die Gemeinschaft zu gehen, weil sie befürchtete, dass ich meine Zeit vergeude. In der Gemeinschaft habe ich eine persönliche Beziehung zu Christus als meinem „Bräutigam" entdeckt und habe Zeichen für eine Berufung zum Priester gesehen. Meine Gedanken, Priester zu werden, stießen auf Widerstand bei meinen Eltern. Ich war damals Medizinstudent, und dieses Studium war meinen Eltern sehr wichtig. Sie bezahlten die Studiengebühren für mich, was für sie sehr viel Geld war. Nach vielen Kämpfen stellten mich meine Eltern 1999 vor die Wahl, ob ich weiter studieren wollte oder mich für die Gemeinschaft und die Berufung entscheide. Der Herr hat mir in dieser Situation geholfen. Ich habe mein Studium verlassen, was sehr schwierig für mich war, da ich im Studium meine Verwirklichung und Lebensgrundlage sah. Dann bin ich volle zwei Jahre als Missionar in Costa Rica tätig gewesen. In dieser Zeit konnte ich die Treue und die Liebe Gottes erfahren.

An einem Aussendungstag der Gemeinschaft in Italien wurde ich „per Los" nach Köln gesandt. So bin ich am 4. Oktober 2001 ins Erzbischöfliche Missionarische Priesterseminar „Redemptoris Mater Köln" eingetreten. Die erste Zeit nach meiner Ankunft war sehr schwierig, weil die Eingewöhnung in eine für mich neue Kultur und das Erlernen der deutschen Sprache viele Kämpfe mit sich brachte.

Während meiner neun Jahre in Deutschland habe ich viele Male Traurigkeit und Unsicherheit erfahren. Trotz aller Leiden hat der Herr mir geholfen, diesen Weg weiterzugehen und seine Treue und Hilfe zu sehen. Heute bin ich sehr zufrieden, hier im Erzbistum Köln zu sein. Ich habe erfahren, dass der Herr auf mich in Deutschland gewartet hat. Deshalb bin ich sicher, dass hier - mit euch zu sein - der beste Ort der Welt für mich ist. Betet für mich.