Bischöfe bestätigen eine Übergabe der Vorwürfe nach Rom

Es gab die "Akte Mixa"

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Medien über eine Akte zum Fall Mixa berichtet, die dem Papst vor der Annahme des Rücktrittsgesuchs vorgelegen habe. Die deutschen Bischöfe bestätigten die Berichte nun.

 (DR)

Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz teilte am Dienstag zum Abschluss seiner Sitzung im Würzburger Kloster Himmelspforten mit, die in den vergangenen Tagen in Medien veröffentlichten Vorwürfe gegen Mixa seien bereits im April nach Rom weitergeleitet worden: "Papst Benedikt XVI. hat daraufhin gehandelt und das Rücktrittsgesuch von Bischof Mixa angenommen."

Die Bischöfe hatten sich den Angaben zufolge bei ihrem zweitägigen Treffen mit dem Fall Mixa beschäftigt. "Bei ihrer regulären Sitzung in Würzburg haben die deutschen Bischöfe in großer Betroffenheit über die Geschehnisse und offenen Fragen hinsichtlich ihres Mitbruders Walter Mixa gesprochen", hieß es. Im Vordergrund stehe jetzt die persönliche Zukunft Mixas. "Vor allem die bayerischen Bischöfe sind darüber mit ihm im Gespräch", versicherte der Ständige Rat.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Medien über eine Akte zum Fall Mixa berichtet, die dem Papst vor der Annahme des Rücktrittsgesuchs vorgelegen habe. In dem Dossier sei von Alkoholproblemen Mixas sowie der Belästigung von Priesteramtskandidaten die Rede. Benedikt XVI. hatte am 8. Mai das Rücktrittsgesuch des damaligen Augsburger Bischofs

Richtlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch
Thema des Ständigen Rates waren auch die überarbeiteten Richtlinien zum Umgang mit sexuellem Missbrauch; sie sollen nach Angaben aus Kirchenkreisen bis zum Spätsommer verabschiedet werden. Angesichts der Missbrauchsskandale in der Kirche geht es um eine Verschärfung der 2002 verabschiedeten Leitlinien. Vor allem die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden soll verbessert werden. Noch unklar ist, ob es eine generelle Pflicht zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft geben soll, wie sie die bayerischen Bischöfe beschlossen hatten. Experten haben zuletzt eher davon abgeraten. Außerdem will die Kirche künftig stärker auf die Opferperspektive eingehen und die Präventionsarbeit verstärken.

Die Gespräche fanden seit Montag hinter verschlossenen Türen statt. Der Ständige Rat ist nach der Vollversammlung das wichtigste Organ der Bischofskonferenz. Dem in der Regel fünf Mal pro Jahr tagenden Gremium gehören die 27 Ortsbischöfe, im Unterschied zur Vollversammlung aber nicht die Weihbischöfe an.