Ermordeter Bischof von Anatolien Padovese in Mailand beigesetzt

"Freund des Friedens"

Mit einer Trauerfeier im Mailänder Dom ist der in der Türkei ermordete Bischof Luigi Padovese verabschiedet worden. An der von Kardinal Dionigi Tettamanzi geleiteten Messe nahmen am Montag 40 Bischöfe aus ganz Europa und rund 5.000 Besucher teil.

 (DR)

Als Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz reiste der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick an. Der Heilige Stuhl war durch den Apostolischen Nuntius in der Türkei, Erzbischof Edmond Farhat, vertreten.

Padovese, seit 2004 Apostolischer Vikar in Anatolien sowie Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz, war am 3. Juni durch eine Messerattacke getötet worden. Sein 26-jähriger Fahrer hat die Tat gestanden. Über die genauen Motive gibt es weiterhin Unklarheiten.

"Bruder aller Menschen"
Tettamanzi würdigte Padovese in seiner Predigt als "Freund des Friedens" und "Bruder aller Menschen". Papst Benedikt XVI. hob in einer während der Messe verlesenen Botschaft den Einsatz Padoveses für Dialog und Versöhnung hervor. Erzbischof Schick nannte Padovese einen Menschen, der stets für Integration eingetreten sei und "mit allen, unabhängig von Rasse, Hautfarbe, Religion, gute Beziehungen pflegte".

Der Budapester Kardinal Peter Erdö als Vorsitzender des Rates der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) betonte in einem Beileidstelegramm, Padovese habe sich auch gegenüber Nichtkatholiken stets offen, großzügig und freundschaftlich gezeigt.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde Padoveses in der Grablege seiner Familie in Mailand beigesetzt. Die türkischen Katholiken hatten sich schon am Montag vergangener Woche mit einer Trauerfeier in Iskenderun von dem Bischof verabschiedet. Mit der Leitung des Apostolischen Vikariates betraute der Papst übergangsweise den Erzbischof von Izmir, Ruggero Franceschini. In dem südosttürkischen kirchlichen Verwaltungsbezirk leben rund 4.500 Katholiken.