Totenmesse für deutschen Kardinal im Petersdom

Abschied von Kardinal Mayer

Mit einer Totenmesse im Petersdom haben Papst und Kurie von Kardinal Paul Augustin Mayer Abschied genommen. Benedikt XVI. würdigte bei der Aussegnungsfeier die Leistungen des Benediktiner-Kardinals in der Kurie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

 (DR)

Ausdrücklich erinnerte der Papst am Montag (03.05.2010) auch an Mayers Herkunft aus Altötting, "mit dem für uns Bayern so viele Gefühle und Erinnerungen verbunden sind". Mayer war am Freitag im Alter von 98 Jahren als ältestes Mitglied des Kardinalkollegiums in Rom gestorben.

Benedikt XVI. nannte Mayer einen "eifrigen und treuen Diener" Gottes und der Kirche. Der Benediktiner sei stets bestrebt gewesen, die Liebe zu Christus über alles zu stellen, wie es die Regel seines Ordensgründers vorschreibe. Der Papst verwies vor allem auf Mayers Tätigkeit als Sekretär der Ordenskongregation von 1971 bis 1984. In dieser Funktion habe Mayer sein "hervorragendes Gespür" für kirchliche und menschliche Belange gezeigt.

Das Kardinalskollegium zählt nun 180 Mitglieder
Papst Johannes Paul II. (1978-2005) hatte Mayer 1985 zum Kardinal ernannt. Der bayerische Ordensmann war von 1985 bis 1988 Präfekt der seinerzeit noch getrennten vatikanischen Kongregationen für Sakramente und Gottesdienst. Anschließend bekleidete Mayer bis 1991 das Amt des Präsidenten der Päpstlichen Kommission "Ecclesia Dei", die für die Belange von Traditionalisten zuständig ist, unter anderem auch die Piusbruderschaft.

Nach Mayers Tod zählt das Kardinalskollegium 180 Mitglieder; 108 von ihnen sind jünger als 80 Jahre und könnten somit an einer Papstwahl teilnehmen. Aus Deutschland kommen sechs Purpurträger, unter ihnen sind fünf papstwahlberechtigt. Ältester Kardinal ist jetzt der frühere Erzbischof von Ravenna, Ersilio Tonini, mit 95 Jahren.