Leitwort der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt bekanntgegeben

"... und führe zusammen, was getrennt ist"

Die für dieses Jahrhundert erste Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt im Jahr 2012 hat das Leitwort "... und führe zusammen, was getrennt ist". Der Trierer Bischof Stephan Ackermann gab es am Sonntagabend im Dom zu Trier zum Abschluss der diesjährigen Heilig-Rock-Tage in der Moselstadt bekannt.

 (DR)

Der in dem Dom aufbewahrte Heilige Rock gilt in alter Überlieferung als Leibrock Jesu. Er ist eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit.

Ackermann erläuterte zu dem Leitwort, es werfe ein Hoffnungslicht auf unterschiedliche Situationen und zeige befreiende Perspektiven auf. «Denn wir verschließen die Augen nicht vor der Zerrissenheit und Entfremdung, unter der viele Menschen - gerade die jungen - leiden, vor der Friedlosigkeit einer Welt mit ihren konkurrierenden und auseinanderstrebenden Interessen», sagte Ackermann. Der Bischof verwies auch auf «wachsende Spannungen innerhalb unserer Kirche und die andauernde Spaltung der Christenheit», die bedrückten.

Ackermann hatte die Gläubigen in seinem Bistum um Vorschläge für ein Leitwort gebeten. Nach Angaben des Bistums gingen fast 700 ein. Darunter neben dem nun zum Leitwort gekürten Vorschlag auch etwa «Sinngewand und Hoffnungskleid», «Jesu Rock rockt Trier» und «Angezogen von Christus».

Die Heilig-Rock-Wallfahrt vom 13. April bis 13. Mai 2012 findet 500 Jahre nach der ersten derartigen Wallfahrt statt. Am 14. April 1512 war auf Drängen Kaiser Maximilians, der sich anlässlich der Eröffnung eines Reichstags in Trier aufhielt, der Hochaltar im Ostchor des Doms geöffnet und das Behältnis mit der Heilig-Rock-Reliquie entnommen worden; sie war dort seit dem 1. Mai 1196 eingemauert. Wenige Tage nach der Öffnung wurde der Heilige Rock erstmals öffentlich gezeigt.

Die bislang letzte Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt gab es 1996; damals wurden rund 700.000 Pilger gezählt. Die in zwei Jahren anstehende Wallfahrt, bei der dann der Heilige Rock erstmals seither wieder zu sehen ist, hatte am Ende der Heilig-Rock-Tage im Jahr 2007 der damalige Trierer Oberhirte und jetzige Münchner Erzbischof Reinhard Marx ausgerufen.

Die aus der Wallfahrt im Jahr 1996 hervorgegangenen Heilig-Rock-Tage sind das Trierer Bistumsfest. Sie beginnen stets am Freitag nach Weißen Sonntag und dauern zehn Tage. Zu den diesmaligen Heilig-Rock-Tagen kamen nach Angaben des Bistums Trier Zehntausende Menschen. Das Bistumsfest stand insbesondere im Zeichen der 50 Jahre währenden Partnerschaft zwischen dem Bistum Trier und der Kirche in Bolivien.

Während der jeweiligen Heilig-Rock-Tage ist die Heilig-Rock-Kapelle des Doms anders als sonst geöffnet. Der Heilige Rock ist allerdings nicht zu sehen. Er wird - durch ein klimatisiertes Glaszelt geschützt - in einem Holzschrein aufbewahrt. Weil das nächste Jahr laut Bistum Trier ganz der Vorbereitung der Wallfahrt dienen soll, gibt es dann keine Heilig-Rock-Tage.