Zeitungsbericht über neue Vorwürfe

Mixa sagt Afghanistan-Reise ab

Der katholische Militärbischof Walter Mixa hat seinen Truppenbesuch in Afghanistan abgesagt. Er könne aufgrund wichtiger Termine in seiner Diözese Augsburg den Termin nicht wahrnehmen, teilte das Militärbischofsamt mit. Indes wehrt sich sein Bistum gegen neue Vorwürfe.

 (DR)

Gegen Mixa wurde am Freitag (09.04.2010) ein weiterer Misshandlungsvorwurf laut. Eine 41-jährige Frau sagte der "Süddeutschen Zeitung", sie sei als Heimkind im Kinderheim Schrobenhausen "zwei Mal von Herrn Mixa mit dem Stock geschlagen" worden.

Die Frau lebte dem Bericht zufolge von 1975 bis 1985 in dem Heim, das Mixa als Stadtpfarrer regelmäßig besucht haben soll. Sie sei das siebte ehemalige Heimkind, das sich bereiterkläre, Mixas Schläge vor Gericht unter Eid zu bezeugen.

Die sieben ehemaligen Heimkinder fordern laut "Süddeutscher Zeitung" inzwischen ein Gerichtsverfahren gegen Mixa, der alle Vorwürfe abstreitet. Das mutmaßliche Opfer Hildegard Sedlmair sagte dem Blatt: "Wenn Herr Mixa Recht hat, dann soll er eine eidesstattliche Versicherung abgeben und uns anzeigen." Große Vorbehalten hätten die Betroffenen gegen einen von der Schrobenhausener Katholischen Waisenhausstiftung beauftragten "Sonderermittler", hieß es.

Bistum will Einsicht
Wie die »Bild am Sonntag« berichtet, fordert das Bistum Augsburg Einsicht in die eidesstattlichen Versicherungen. Der Sprecher des Bischofs, Dirk Hermann Voß, verlangte nach Angaben der Zeitung, die sechs bis sieben eidesstattlichen Versicherungen umgehend vollständig offen zu legen und sie auch dem externen Beauftragten der Diözese Augsburg für die Untersuchung von Missbrauchsfällen und körperliche Gewalt in kirchlichen Einrichtungen vorzulegen.

Voß: »Es geht nicht an, dass ein Bischof schutzlos Anschuldigungen aus dem Halbdunkel ausgesetzt wird«. Die Angaben seien zum Teil widersprüchlich und hätten sich in der Diskussion auch wiederholt verändert. Bischof Mixa erneuerte zugleich seine Einladung, mit ehemaligen Heimbewohnern persönlich über deren Erfahrungen und Vorwürfe zu sprechen.


Seit August 2000 Militärbischof
Dass der Bischof nicht nach Afghanistan reist, bedaure er, so das Militärbischofsamt. Mixa werde werde die Reise bei nächster Gelegenheit nachholen.

Der Bischof wollte ursprünglich von kommendem Dienstag bis Samstag die deutschen Soldaten und Militärgeistlichen im Feldlager Masar-i-Sharif besuchen. Es wäre seine zweite Reise nach Afghanistan gewesen. Mixa ist seit August 2000 Militärbischof.