Kloster Ettal und Erzdiözese uneins

"Unterschiedliche Auffassungen"

Im Streit zwischen dem Kloster Ettal und dem Erzbistum München-Freising über die Aufarbeitung von Missbrauchs- und Misshandlungsfällen in der Abtei hat sich der Ton verschärft. Die Verantwortlichen des Klosters forderten am Mittwoch Bistumssprecher Bernhard Kellner zur Korrektur mehrerer Äußerungen auf.

 (DR)

Kellners Einlassungen hätten der Öffentlichkeit ein falsches Bild vermittelt, hieß es. Diese müsse er richtigstellen. So sei unzutreffend, dass das Mandat des von der Erzdiözese eingesetzten Sonderermittlers Thomas Pfister einseitig von der Abtei beendet worden sei, heißt es unter anderem in der Erklärung. Diese Entscheidung sei im Zuge des am Montag von Pfister vorgelegten Abschlussberichts gemeinsam mit der Erzdiözese erfolgt. Auch verwahrten sich die Benediktiner gegen den Verdacht mangelnder Transparenz.

Kellner wollte auf Nachfrage die einzelnen Vorhaltungen nicht kommentieren. Zwischen Vertretern des Erzbistums und Kloster Ettal gebe es unterschiedliche Auffassungen über die Einschätzung, Bedeutung sowie inhaltliche Zuordnung von Sachverhalten und daraus zu ziehenden Konsequenzen, sagte er. Trotzdem halte die Erzdiözese daran fest, dass ein gemeinsamer Weg der Bewältigung und Aufarbeitung der Vorfälle wünschenswert sei.