Vor 14 Jahren wurde der deutsche Kinderhospitzverein gegründet

"Angst schafft Tabus"

Heute ist der Tag der Kinderhospitzarbeit. Seit dem 10. Februar 1996 unterstützt in Deutschland ein Verein schwerstkranke Kinder. Petra Stuttkewitz aus dem Vorstand der deutschen Kinderhospitz-Stiftung erklärt, warum die Initative so wichtig war und was sich seit damals verändert hat.

 (DR)

"Es ist wichtig mit Menschen zu sprechen, die in einer ähnlichen Situation sind" erklärt Petra Stuttkewitz. Denn vor der Gründung der Kinderhospitzsvereins gab es in Deutschland keinen kompetenten Ansprechpartner. Die Eltern der Kinder können sich im Verein zudem austauschen und über Sorgen und Ängste sprechen. Seit 1998 gibt es ein stationäres Kinderhospitz, das als gemeinnützige Gesellschaft von den Franziskanerinnen getragen wird. Dazu kamen inzwischen 71 eigene ambulante Dienste.

Petra Suttkewitz ist selbst Mutter von zwei schwerkranken Kindern. Ihre Kinder verbringen einen Monat im Jahr in einem Hospitz in Norddeutschland. Es sei für sie der einzige Ort an dem es Berührungspunkte mit dem Thema Tod außerhalb der Familie gäbe. Das sei vorallem deshalb wichtig, weil der Tod von Kindern in der Gesellschaft stark verdrängt werde.

"Es fehlen noch viele Informationen im Umgang mit schwerkranken Kindern" sagt Petra Stuttkewitz. Gute Öffenlichkeitsarbeit sei nötig. Besonders in der Schule müssten die Defizite verringert werden. Ihr Kinder würden oft nicht gerne auf Klassenfahrten mitgenommen. Denn gerade in solchen Situationen würde bei den Lehrern die Angst vor dem Sterben so präsent, dass die Lebensqualität der Kinder leide. "Themen die Angst machen werden aber tabuisiert". Lehrer in Deutschland sollten durch eine Ausbildung erlernen können, wie sie mit kranken Kindern am besten umgehen können.