Zollitsch: Ehe und Familie sind unersetzlich

"Unersetzliche Grundlage der Gesellschaft"

Trotz immer mehr Scheidungen bleiben Ehe und Familie nach Überzeugung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, "eine unersetzliche Grundlage der Gesellschaft". Die meisten jungen Menschen wünschten sich einen festen Lebenspartner und ein Leben mit Kindern, sagte Zollitsch in Freiburg anlässlich des katholischen "Familiensonntags".

 (DR)

«Wir wollen sie wieder stärker dazu ermutigen, sich diese Wünsche zu erfüllen, das Wagnis eines Lebens in Ehe und Familie einzugehen», fügte er hinzu. Der «Familiensonntag» wird bundesweit gefeiert. Das Motto lautet: «Liebe miteinander leben: Beieinander bleiben.»

Das Zusammenleben in Ehe und Familie bildet nach Zollitschs Worten «ein wichtiges Gegengewicht zur Mentalität einer Gesellschaft, in der in erster Linie Leistung, Erfolg, Mobilität und Durchsetzungsvermögen zählen und eine Mentalität belohnt wird, die sich stets Wege offen hält und nicht festlegt». Durch diese Prägung falle es vielen Menschen heute offenbar schwer, sich für Ehe und Familie zu entscheiden. Dort könnten jedoch Vertrauen und Verlässlichkeit, Verantwortung und Vergebung, Toleranz und Respekt erfahren werden. «Hier machen Menschen die Erfahrung, um ihrer selbst willen angenommen zu sein.»

Die Zahl der Geburten werde wieder steigen, «wenn Eltern mit mehr Zuversicht als bisher davon ausgehen dürfen, dass die Gesellschaft ihre Kinder mit deutlich spürbarer Sympathie aufnimmt.» Dies gelte von der Arbeitswelt bis zur Wohnungssuche und vom Freundeskreis bis zur Nachbarschaft. Zollitsch forderte die Christen dazu auf, Eheleuten mit Familien Rückhalt zu geben. «Hier werden Werte vermittelt und gelebt, die für ein ganzes Leben bestimmend sind», sagte er. Gleichwohl sei der Familienalltag oft mit Problemen und Nöten verbunden. Auch deshalb sei es enorm wichtig, «dass es geschützte gemeinsame Zeiten und keine unnötigen Ladenöffnungszeiten an Sonn- und Feiertagen gibt», so Zollitsch.