Taizé-Jugendtreffen in Polen beendet

Auf Wiedersehen in Rotterdam

Das 32. Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taize ist am Freitagabend in Posen zu Ende gegangen. Über 30.000 Jugendliche und junge Erwachsene waren in die westpolnische Industrie- und Kulturstadt gereist, um fünf Tage lang zu beten, zu singen und zu diskutieren. Nach dezentralen Gebeten in Kirchengemeinden reisten die Jugendlichen, darunter 1.200 Deutsche, am Samstag ab. Das nächste Treffen wird Ende 2010 im niederländischen Rotterdam stattfinden.

Autor/in:
Agathe Lukassek
 (DR)

In seiner Ansprache ermutigte Prior Frere Alois die Teilnehmer zum offenen Bekenntnis ihres Glaubens. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Themen Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden. 20 Jahre nach dem Mauerfall waren auch der Umgang mit der Freiheit und die Geschichte Polens ein Schwerpunkt. Zugleich befassten sich die Teilnehmer mit der Situation von Christen in China.

Wie in der westlichen Welt sei in China das Bedürfnis nach Spiritualität und die Suche nach Sinn groß, trotz wirtschaftlicher Verbesserungen, sagte Frere Alois, der die Volksrepublik im Herbst besucht hatte. Der deutsche Theologe betonte die Bedeutung der Glaubensfreiheit. Wie junge Christen in China hätten auch viele Teilnehmer aus Polen und anderen mittel- und osteuropäischen Ländern Eltern und Großeltern, die für ihren Glauben leiden mussten.

Frere Alois kündigte für dieses Jahr weitere außereuropäische Treffen in Manila auf den Philippinen und in Santiago de Chile an. Im August werde die Gemeinschaft besonders des Taize-Gründers Frere Roger gedenken, der vor fünf Jahren dem Attentat einer verwirrten Frau zum Opfer fiel. In diesen Monat falle auch der 70. Jahrestag seiner Ankunft im burgundischen Taize in Ostfrankreich, die am Anfang der Bewegung stand. Angeregt durch Frere Roger, veranstaltet die Brüdergemeinschaft seit 1978 jedes Jahr über Silvester ein Jugendtreffen in einer europäischen Großstadt.