Kirchen wollen Einfluss auf Kopenhagener Klimakonferenz erhöhen

(D)ruck zur Halbzeit

Zur Halbzeit der Klimakonferenz in Kopenhagen erhöhen die Kirchen mit einem Ökumenegipfel den Druck auf die Verhandler. Am Sonntag findet unter anderem eine ökumenische Feier statt. Die Predigt hält dabei Anglikaner-Primas Rowan Williams. Teilnehmer sind demnach unter anderen die dänische Königin Margarethe II., ÖRK-Generalsekretär Samuel Kobia und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu.

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Der südafrikanische Alterzbischof übergibt zudem am Vormittag eine Liste mit mehr als einer halben Million Unterschriften für Klimagerechtigkeit an den Chef des UN-Klimasekretariats Yvo de Boer. Am Nachmittag sind Kirchen in Dänemark und weltweit aufgerufen, um 15.00 Uhr genau 350 mal zu läuten, um ein faires und effizientes Abkommen in Kopenhagen zu fordern. Die Zahl der Schläge richtet sich nach der Obergrenze der Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre.

Kirchen, Kirchenvertreter und kirchliche Hilfswerke sind beim Gipfel in Kopenhagen vertreten. Sie verlangten bereits vor der Konferenz eine gerechte Lösung für die Folgen des Klimawandels. Dazu gehöre etwa, dass die Industrieländer ihrer Verantwortung gerecht werden und die stark von Umweltänderungen betroffenen Entwicklungsländer bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützen sollten.

Auch der Vatikan hat eine sechs Mitglieder starke Delegation nach Kopenhagen geschickt. Papst Benedikt XVI. rief vor Beginn des Gipfels alle Menschen zu einem maßvollen und verantwortungsvollen Lebensstil auf. Das gelte vor allem mit Blick auf die Armen und die künftigen Generationen. Er erwarte von der Konferenz wirksame Maßnahmen zum Schutz der Schöpfung und zu einer solidarischen Entwicklung, die auf der Menschenwürde gründeten und auf das Gemeinwohl ausgerichtet seien.