Historische Orgelweihe im Regensburger Dom

Hauptstadt der Kirchenmusik

Zum ersten Mal in ihrer über 700-jährigen Geschichte erklingt in der Regensburger Kathedrale St. Peter eine große Orgel zum Lob Gottes und zur Freude der Menschen. Am Sonntag segnete Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller die neue Domorgel im Rahmen eines feierlichen Vespergottesdienstes.

 (DR)

Damit wird eines größten derzeit laufenden Orgelbauprojekte in Europa seiner Bestimmung übergeben. Assistiert wird er von Dompropst Dr. Wilhelm Gegenfurtner und Domdekan Robert Hüttner. An der neuen Domorgel spielt Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber. Musikalisch mitgestaltet wird diese Feier durch die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Prof. Roland Büchner.

Ein einmaliges Instrument
Die Regensburger Domorgel ist ein modernes Instrument des 21. Jahrhunderts, das für die Anforderungen der Liturgie einer Bischofskirche und die Realisierung geistlicher Konzerte mit den großen und kleinen Werken der Orgelliteratur gebaut wurde, ein Instrument, das sich behutsam in den bedeutenden gotischen Kathedralraum einfügt und sich zugleich selbstbewusst als Zeugnis unserer Zeit präsentiert.

Die Orgel selber hängt vor der Nordwand des Querhauses an nur vier 30 Millimeter starken Stahlseilen, die mit einer Trägerkonstruktion zwischen Gewölbedecken und Dachstuhl nahezu ohne Eingriffe in die historische Bausubstanz verbunden sind. Eine weitere Besonderheit der Regensburger Domorgel und zugleich eine Weltpremiere im Orgelbau ist der Zugangsweg für den Organisten: Er gelangt mit einem frei schwebenden Lift an den
Spieltisch.

Die von der österreichischen Firma Rieger Orgelbau geplante und gebaute Regensburger Domorgel verfügt über 80 klingende Register mit insgesamt 5871 Pfeifen, die sich auf vier Manuale und Pedal verteilen. Sie ist eine moderne Kathedralorgel, die auf den Grundlagen des klassischen Orgelbaus beruht, klangliche Eigenschaften der romantischen Orgel aufgreift und bewährte technische Errungenschaften des modernen Orgelbaus nicht ausgrenzt.

Gemeinsam für die Domorgel
Von Anfang an, war und ist die Regensburger Domorgel ein Projekt vieler Menschen. In ganz unterschiedlicher Weise haben sie sich für die Orgel engagiert. Dazu gehören vor allem die Spender und Paten - mittlerweile über 1.000. Ohne sie wäre und ist die neue Orgel nicht realisierbar. Dafür sagt das Domkapitel Regensburg als Bauherr schon jetzt allen ein herzliches Vergelt's Gott.

"Gemeinsam für die Domorgel" - so hatte das Regensburger Domkapitel die Patenschaftsaktion für die Domorgel überschrieben, die auch nach der Orgelweihe am 22. November weiter geht, denn noch immer fehlen mehrere hunderttausend Euro.

Gemeinsam soll nicht nur die Finanzierung dieses Instruments übernommen werden. Gemeinsam soll auch am 22. November
2009 gefeiert werden. Deswegen ist die Zahl der reservierten Plätze auf ein Minimum reduziert worden. Langhaus und die beiden Seitenschiffe des Doms stehen allen interessierten Orgel- und Musikbegeisterten zur Verfügung. Zusätzlich zu der bestehenden Bestuhlung werden weitere Sitzmöglichkeiten geschaffen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, einen Klapphocker mitzubringen.

Zusammen mit allen, die zum Gelingen der Domorgel beigetragen haben, freut sich das Domkapitel Regensburg und das ganze
Bistum Regensburg auf ein großartiges Fest der Musik zum Lob Gottes.