Menschenrechtsorganisation: Illegale Gefängnisse in China

Schwarze Knäste

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch
(HRW) hat der chinesischen Regierung vorgeworfen, zahlreiche Bürger in illegalen Gefängnissen festzuhalten. In einem am Donnerstag in New York veröffentlichten Bericht verweist HRW auf die Existenz "schwarzer Gefängnisse", die meist in staatlichen Hotels, Pflegeheimen und psychiatrischen Anstalten untergebracht seien.

 (DR)

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation handelt es sich bei den Inhaftierten meist um Petitionssteller, die sich über Verstöße wie illegale Landenteignung, Korruption oder Folter durch Polizeibeamte beschweren. Mit ihrer Verhaftung sorge die Regierung dafür, dass «nicht zu viele Bittsteller aus ihrer Region Petitionen einreichen» und verhindere «unliebsame Konsequenzen», so HRW. Der Bericht, der sich zum Teil auf Aussagen ehemaliger Insassen stützt, dokumentiert zudem Missbrauch wie körperliche Gewalt, Erpressung, Einschüchterung oder Schlaf- und Nahrungsentzug.

Die chinesische Regierung hat die Existenz solcher Gefängnisse grundsätzlich bestritten. Zuletzt hieß es im Juni in einem Bericht zur Menschenrechtslage in China: «Es gibt keine schwarzen Gefängnisse in unserem Land».