Anglikaner-Bischof dementiert Übertrittswillen zum Katholizismus

Bloß falsch verstanden?

Der anglikanische Bischof von Chichester, John Hind, tritt Meldungen entgegen, nach denen er zu einem Übertritt zum Katholizismus bereit sei. In einer auf der Webseite seiner Diözese veröffentlichten Stellungnahme erläutert Hind, er sei offenbar falsch verstanden worden.

 (DR)

Wegen der Spaltungen innerhalb der anglikanischen Weltgemeinschaft werde er sich «gerne in der katholischen Kirche erneut zum Priester weihen lassen», war Hind in der Online-Ausgabe der Sonntagszeitung «The Sunday Telegraph» zitiert worden. Zuvor hatte der Vatikan übertrittswilligen Anglikanern Entgegenkommen angekündigt.

Der entsprechende Zeitungsartikel habe wohl eine Antwort bei einer Vortragsveranstaltung missverstanden, die er auf eine komplexe Frage aus dem Publikum gegeben habe, so Hind. Er habe lediglich grundsätzlich seine Bereitschaft erklärt, sich im Fall einer Kircheneinheit mit Rom als katholischer Priester erneut weihen zu lassen. Gleichzeitig habe er aber klargestellt, dass er nicht gewillt sei, sein bis dahin ausgeübtes Priesteramt in der anglikanischen Kirche zu leugnen.

Hind gehört dem konservativen Flügel der anglikanischen Kirche an. Dieser kritisiert unter anderem die Weihe von Frauen und Homosexuellen zu Bischöfen. Der Vatikan hatte in Aussicht gestellt, Anglikanern den Übertritt zum Katholizismus zu erleichtern. Papst Benedikt XVI. werde demnächst spezielle Strukturen für anglikanische Priester und Gläubige einrichten, die ihre Liturgie und ihr geistiges Erbe beibehalten und zugleich in volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche eintreten wollten.