Asyl-Gruppen: Bundesregierung soll mehr Flüchtlinge aufnehmen

Mehr Schutz für Schutzbedürftige

Zum Weltflüchtlingstag hat das Bündnis "Save me" von der künftigen Bundesregierung eine großzügigere Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland gefordert. Mit einer "Installation der Aufnahmebereitschaft" aus 5.000 Rettungsringen demonstrierte die von Kirchen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften und Flüchtlingsgruppen unterstützte Initiative am Donnerstag in Berlin für ihr Anliegen.

 (DR)

Der Flüchtlingstag wird an diesem Freitag begangen. Die Ringe stünden für die Bereitschaft von 5.000 Bürgern, Schutzsuchenden in Deutschland zur Seite zu stehen, so «Save me». Ziel der Kampagne sei eine großzügige Beteiligung Deutschlands an der Neuansiedlung von Flüchtlingen, dem sogenannten Ressettlement.
Diese geschieht derzeit für 2.500 Flüchtlinge aus dem Irak.

Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt begrüßte die Aufnahmebereitschaft für Flüchtlinge, nannte die Zahl aber angesichts der Not «erschreckend gering». Von weltweit 65.600 Flüchtlingen, die 2008 im Rahmen von Resettlement-Programmen in Aufnahmeländern eine neue Heimat fanden, hätten die 27 EU-Staaten nur 4.400 übernommen. Diese Zahl umfasst nicht die individuelle Aufnahme Schutzsuchender.

Insgesamt suchte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR im vergangenen Jahr für 120.000 Flüchtlinge dringend Aufnahmestaaten. Mittelfristig brauchen nach UN-Schätzungen rund 750.000 Menschen eine Neuansiedlung, weil sie in Flüchtlingslagern keine Lebensperspektive haben. Darunter befinden sich Langzeitflüchtlinge ebenso wie besonders schutzbedürftige Kranke, Ältere, Frauen und Kinder.

Nach «Save-me»-Angaben erklären bundesweit eine wachsende Zahl von Stadt- und Gemeinderäten ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen. Der Migrationsbeauftragte der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Hans Thomä, sagte, die Aufnahmemöglichkeiten seien erblich größer als gegenwärtig genutzt.