Projekt zur Lebensplanung für Jugendliche in Köln

Orientierung mit Dr. Love

In Köln macht in dieser Woche das Projekt "Komm auf Tour" Station. Das in seiner Form bundesweit einzigartige Angebot will Jugendliche mit schlechteren Startchancen frühzeitig dabei unterstützen, ihre Leben zu planen. Der Weg: Stärken, Interessen und die damit verbundenen Möglichkeiten aufzeigen.

 (DR)

Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister  Fritz Schramma startete am Montag in Köln das Projekt "komm auf Tour - meine Stärken, meine Zukunft" der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen mit zahlreichen regionalen Partnern für die 7./8. Haupt-, Gesamt- und Förderschulklassen. Das in seiner Form bundesweit einzigartige Angebot unterstützt Jugendliche mit schlechteren Startchancen frühzeitig, ihre Lebensplanung geschlechtersensibel zu gestalten, persönliche Stärken und Interessen zu erkunden und die mit ihnen verbundenen beruflichen Wahlmöglichkeiten bewusst wahrzunehmen.

Studien der BZgA zeigen, dass sich die eingeschränkten Berufsaussichten bildungsferner Jugendlicher auch auf deren persönliche Lebensplanung auswirken. In der Tendenz riskieren sie häufiger ungeplante Schwangerschaften und haben eher Schwierigkeiten, gleichberechtigte Beziehungen aufzubauen. Die Entwicklung realisierbarer Zukunftsperspektiven ist neben Verhütungsinformation der wirkungsvollste Beitrag zur Prävention unerwünschter Schwangerschaften. Dazu gehören die Entwicklung eines gesunden Selbstbewusstseins und das Vertrauen in die eigenen Stärken. Die Projektevaluation zeigt, wie wichtig es für den Selbstwert der Jugendlichen und ihrer Eltern ist, dass bei "komm auf Tour" die individuellen Potentiale und nicht primär Defizite gesehen werden.

Erste Ideen für die eigene Zukunftsgestaltung
Bis zum 27. August 2009 entdecken 500 Jugendliche in einem 500 Quadratmeter großen Erlebnisparcours ihre Stärken und entwickeln erste Ideen für die eigene Zukunftsgestaltung. Mit Tempo geht es handlungsorientiert durch sechs Stationen: vom Reiseterminal über den Zeittunnel ins Labyrinth und von der sturmfreien Bude über die Bühne in die Auswertung. Entsprechend der Auswahl der Stationsaufgaben und deren Lösungswege vergibt die Moderation verschiedene Stärkepunkte an die Schülerinnen und Schüler. An so genannten "Stärkeschränken" mit spannenden Materialcollagen erfahren die Jugendlichen, welche Berufsfelder und Ausbildungsberufe zu ihren Stärken passen. Die Botschaft lautet: "Finde heraus, was dich interessiert. Du kannst mehr, als du bislang weißt. Probier aus, was dir Spaß macht, zuhause, in der Schule und im nächsten Praktikum."

"komm auf Tour" ist bewusst schon in der 7./8. Jahrgangsstufe angesiedelt, um die Zusammenarbeit von Schulen, Eltern und außerschulischen Partnern der Berufsorientierung und Lebensplanung zu fördern. Die Eltern erfahren bei einem Informationsabend im Erlebnisparcours, wie sie ihre Tochter oder ihren Sohn bei dem Prozess der Berufswahl und Lebensplanung bis zum Schulabgang konkret unterstützen können. Die Lehrkräfte erhalten in einem vorbereitenden Workshop Anregungen, um die Themen in der Schule nachhaltig zu vertiefen.

Im Projekt "komm auf Tour" arbeiten verschiedene regionale Akteure der Berufsorientierung und der Lebensplanung zusammen.