Ziviler Friedensdienst begeht zehnjähriges Bestehen

Gegen Armut, Kriege und Konflikte

Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul hat den Zivilen Friedensdienst als wichtiges Mittel zur Vorbeugung von Krisen und Konflikten in Entwicklungsländern gewürdigt. "Armut verursacht Kriege und Konflikte. Kriege und Konflikte verschärfen die Armut", sagte sie zum zehnjährigen Bestehen des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) am Mittwoch in Berlin.

 (DR)

Die meisten Konflikte ließen sich mit militärischen Mitteln nicht lösen. Dialog statt Konfrontation, wie er von den ZFD-Fachkräften beworben werde, sei eine Alternative zur Gewaltspirale.

Wieczorek-Zeul rief dazu auf, den 1999 geschaffenen Zivilen Friedensdienst weiter auszubauen. In diesem Jahr fördert ihr Ministerium den von sieben zivilgesellschaftlichen und kirchlichen sowie einer staatlichen Organisation getragenen Dienst mit rund 30 Millionen Euro. Derzeit sind 185 deutsche Fachkräfte für den Zivilen Friedensdienst weltweit im Einsatz.

Kooperation mit Kräften vor Ort
Der Erfolg des Zivilen Friedensdienstes beweise, dass es jenseits militärischen Handelns effektive Werkzeuge zur Friedensförderung gebe, sagte der Sprecher des Konsortiums ZFD, Carsten Montag. Die verschiedenen teilnehmenden Organisationen - darunter der Evangelische Entwicklungsdienst (EED), der Deutsche Entwicklungsdienst (DED) und die katholische Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe (AGEH) - machten es möglich, auch in komplexen Situationen und Konflikten zu handeln. Dabei werde immer mit einheimischen Organisationen vor Ort zusammengearbeitet.

Montag bemängelte zugleich, die zivile Konfliktbearbeitung habe in der Öffentlichkeit noch nicht genügend Aufmerksamkeit. Unter anderem soll mit einer am Sonntag startenden Ausstellung im Entwicklungsministerium die Arbeit des ZFD bekannter gemacht werden. Montag forderte zugleich den zukünftigen Bundestag dazu auf, sich für eine langfristige verbindliche Finanzierung des Dienstes einzusetzen.