Pater Gunter Kroemer ist tot

Vorkämpfer für die Rechte der Indianer

Der populäre Missionar Pater Gunter Kroemer ist verstorben. Der gebürtige Breslauer arbeitete mehr als 30 Jahre lang für CIMI, den Indianermissionsrat der Brasilianischen Bischofskonferenz. Kroemer erlag am 15. Juli 2009 im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul einem multiplen Organversagen, Folge einer noch ungeklärten Lungeninfektion. Vertraute des Missionars gehen von einer bakteriellen Erkrankung aus, die sich Kroemer während eines seiner Urwaldaufenthalte zugezogen haben könnte.

 (DR)

„Wir trauern um einen guten Freund und engen Projektpartner", sagte Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka in einer ersten Stellungnahme. „Gunter Kroemer war ein Pionier des Indianermissionsrates CIMI. Er stand für ein neues Missionsverständnis, das geprägt ist von tiefem Respekt und einem partnerschaftlichen Umgang mit den indigenen Gemeinschaften. Wir verlieren einen großen Vorkämpfer für die Rechte der Indianer in Brasilien und ganz Lateinamerika."

Dank des unermüdlichen Engagements von Missionaren wie Kroemer genieße die katholische Kirche heute bei vielen eingeborenen Völkern Brasiliens großes Vertrauen, so Adveniat. Die indigenen Völker in ihrer Rolle als Ausgeschlossene und Unterdrückte in der Gesellschaft fänden in ihm einen Anwalt, der ihrem Recht auf ein Leben in Würde eine Stimme verlieh. In beständigem Einsatz kämpfte Kroemer im Dienst des CIMI (Conselho Indigenista Missionário) für den Erhalt ihres Lebensraums und für eine Anerkennung der Rechte der indigenen Völker gegen Holzfällerfirmen, Großgrundbesitzer und andere Eindringlinge.

Kroemer wurde 1939 in Breslau geboren und lernte über einen Kontakt zu den Jesuiten 1965 Dom Helder Camara in Recife kennen. Nach dieser prägenden Begegnung zog Kroemer in den Bundesstaat Mato Grosso im Nordwesten Brasiliens, wo er im November 1967 zum Priester geweiht wurde. 1972 gehörte er zu den Mitbegründern des Indianermissionsrates (CIMI). Heute sind über 400 Missionare im Dienst dieses Instituts, das sich unter anderem für die Rechtssicherheit der ca. 180 indigenen Völker im Amazonasgebiet einsetzt. Bis zu seinem Tod stellte er über 30 Jahre Erstkontakte zu indigenen Völkern her.