Bischof kritisiert Berichterstattung über Kirche

Kirchensteuern und Kondome

Kirchensteuern, Kirchenpersonalien und angebliche Kondom-Predigten. Für den Kölner Weihbischof Heiner Koch sind es vor allem Themen wie diese, über die Medien berichten - wenn die Kirche im Spiel ist. Gott selber komme dabei fast gar nicht mehr zur Sprache.

 (DR)

Gerade im Zentrum ihrer medialen Angebote werde in sehr kurzen Zeitspannen und Räumen über kirchliche Vorgänge berichtet, sagte er am Donnerstagabend in Bonn. Viele Menschen hielten "diese reduzierten Ausschnitte" für das eigentliche Leben der Kirche.

Weiter kritisierte der Weihbischof, dass manche Berichte über die Kirche verhinderten, dass Gott zur Sprache komme. Es sei eben leichter, über Kirchensteuer, Kirchenpersonalien und angebliche Kondom-Predigten zu berichten als über die Unfassbarkeit Gottes.

Erinnerung an den Weltjugendtag
Dankbar äußerte sich Koch, der Generalsekretär des Kölner Weltjugendtags 2005 war, über die Gottesdienstübertragungen in den Medien, die eine Mitfeier der Liturgie ermöglichten. Gut gestaltete Liturgie in den Medien könne Gemeinden dazu herausfordern, ebenfalls eine gute Liturgie zu praktizieren.

Die Vermittlung der christlichen Botschaft braucht nach den Worten des Weihbischofs in der vielfältig geprägten Gesellschaft verschiedene Kommunikationswege. Umgekehrt könne mediale Information über Religion das persönliche Glaubenszeugnis aber nicht ersetzen.

Koch äußerte sich bei einem Festakt, bei dem der bisherige KNA-Geschäftsführer Richard W. Orth (60) in den Ruhestand verabschiedet und Thomas Juncker (53) als sein Nachfolger eingeführt wurde.
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