amnesty international beklagt Verstöße gegen das Völkerrecht in Gaza

Kinder und Sanitäter unter Beschuss

Wiederholte Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht im jüngsten Gazakonflikt hat amnesty international hat beklagt. Einem heute vorgelegten Bericht zufolge verletzten sowohl die palästinensische Hamas als auch israelische Streitkräfte das internationale Recht in Gaza und im südlichen Israel. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation rechtfertigen beide Kriegsparteien nach wie vor ihre Angriffe.

 (DR)

Nach den Beobachtungen einer Ermittlungsmission setzte Israel Gefechtswaffen gegen die Zivilbevölkerung ein, die in Gaza ohne jegliche Fluchtmöglichkeit eingeschlossen war. So seien Kinder beim Spielen in ihren Zimmern oder auf dem Hausdach getroffen worden. Sanitäter und Krankenwagen gerieten laut ai mehrfach unter Beschuss, während sie Verletzte retten oder Tote bergen wollten. Die Hamas habe während des 22-tägigen Konflikts wahllos Raketen auf Städte und Dörfer im südlichen Israel abgefeuert.

Unterdessen kritisierte die deutsche Initiative "Free Gaza" das Vorgehen der israelischen Regierung gegen die Besatzung eines Schiffes, das Hilfsgüter nach Gaza bringen wollte. Die israelische Armee habe die "Spirit of Humanity" gehindert, Gaza zu erreichen. Das Bündnis forderte, die Besatzung sofort freizulassen und die Hilfsgüter freizugeben.

Nach Angaben des Roten Kreuzes schränkte Israel die Hilfsgüterlieferungen im Vergleich zu April deutlich ein. Dem Bündnis gehören unter anderen die Organisationen pax christi und die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft an. Unter den beteiligten Menschenrechtsaktivisten befindet sich auch die irische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire.