terre des hommes warnt vor Zunahme von Kinderarmut

Ein Schutzschirm zum Überleben

Vor einer drastischen Zunahme von Kinderarmut warnt das Hilfswerk terre des hommes. Weltweit lebten 600 Millionen Kinder in absoluter Armut, 200.000 bis 400.000 Babys drohten jährlich wegen des sinkenden Wirtschaftswachstums zu sterben, so das Kinderhilfswerk. Hören Sie im domradio-Interview Ralf Willinger, Referent für Kinderrechte.

 (DR)

Das vergangene Jahr sei geprägt gewesen von einem "dramatischen Zusammentreffen verschiedener Krisen". Außer Klima- und Ernährungskrise habe die Wirtschafts- und Finanzkrise die existenzielle Bedrohung insbesondere von Kindern in Entwicklungsländern verstärkt.

Angesichts des Krisenbündels, das die "Geschichte so bisher nicht gekannt" habe, reichten "kurzfristige Reparaturmaßnahmen" der Weltwirtschaft nicht aus, heißt es in dem terre des hommes-Bericht. Stattdessen müsse der Schutz von Mensch und Natur tief im globalen Denken verankert werden. Gradmesser dafür sei der Umgang mit den Kindern als den schwächsten Gliedern der Gesellschaft.

"Überlebens-Schutzschirm" spannen
Das Hilfswerk forderte einen globalen "Überlebens-Schutzschirm über Kinder in den Entwicklungsländern". Die Bundesregierung müsse dabei ihre Hilfszusagen einhalten. Deutschland habe 2008 zwar die Entwicklungshilfe deutlich gesteigert, liege im OECD-Vergleich der 22 reichsten Länder nur an 14. Stelle.

Eine positives Fazit zog terre des hommes bei der Spendenbereitschaft der Bundesbürger. Trotz der Wirtschaftskrise seien die Spenden an das Hilfswerk um fast 6 Prozent auf rund 13 Millionen Euro gestiegen. Eigenen Angaben zufolge förderte terre des hommes 454 Projekte in 29 Ländern Asiens, Lateinamerikas, Afrikas sowie in Deutschland.