Österreichische Bischöfe beenden Sondergespräche im Vatikan - Kardinal Schönborn im Interview

"Echte Kollegialität"

Im Vatikan ist die zweitägige Konferenz der österreichischen Kirchenspitze mit Papst Benedikt XVI. und der römischen Kurie zu Ende gegangen. Die Gespräche seien konstruktiv und von "echter Kollegialität" gekennzeichnet gewesen, heißt es in einem am Dienstagabend im Vatikan verbreiteten Schlusskommunique. Es sei um Fragen zur Situation des Klerus, der Laien, der Priesterseminare und der Fakultäten etwa in Linz gegangen. Lesen und hören Sie hier das Interview mit Christoph Kardinal Schönborn, Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz.

 (DR)

Das Bistum Linz war zu Jahresbeginn in die Schlagzeilen geraten, nachdem der Geistliche Gerhard Wagner (54) zum Weihbischof ernannt worden war. Zwei Wochen später gab er nach erheblichen Vorbehalten innerhalb der österreichischen Kirche die Berufung zurück.

Der Papst habe bei der Unterredung mit den Bischöfen an die «Dringlichkeit der Vertiefung des Glaubens, der vollen Treue zum II. Vatikanischen Konzil und dem nachkonziliaren Lehramt der Kirche sowie der Erneuerung der Katechese im Licht des Katechismus der Katholischen Kirche» erinnert, heißt es in dem Kommunique. Die Bischöfe hätten dem Papst «für seine väterliche Sorge und für diese Begegnung» gedankt. Ausdrücklich hätten sie ihm «ihre volle Gemeinschaft und Treue» bekundet. Der Vatikan-Besuch der Österreichischen Bischöfe unter Leitung des Wiener Kardinals Christoph Schönborn sollte ursprünglich geheim bleiben, war aber durch österreichische Medien publik geworden.

Von österreichischer Seite nahmen an den Gesprächen mit der
Bischofs- und der Klerus-Kongregation ferner der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser sowie die Bischöfe von Graz und Linz, Egon Kapellari und Ludwig Schwarz, teil. Anwesend war auch der Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen.