Jesuiten kritisieren Massenabschiebung

In eine ungewisse Zukunft

Etwa 100 Vietnamesen sind am Montag von Berlin aus abgeschoben worden. Viele der Vietnamesen lebten seit Jahren in Deutschland. Gegen die Sammelabschiebung gab es im Vorfeld zahlreiche Proteste. Im domradio-Interview erklärt Martin Stark, Leiter des Jesuiten Flüchtlingsdienst, die Kritik.

 (DR)

"Abschiebungen dürfen nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden", so Stark. "Ich kritisiere nicht die Abschiebung an sich. Aber Regeln müssen eingehalten werden." Flüchtlingen stünden Rechtsmittel zu, die auszuschöpfen seien.

"Langfristig wünsche ich mir ein unabhängiges Kontrollsystem. Regeln müssen eingehalten und  sicherstellt werden". Es sei wichtig, dass in Krisenfällen eingegriffen werde, fordert Stark.

Nachzuprüfen sei, ob die Flugtauglichkeit besteht, alle Rechtsmittel genutzt wurden oder wie die Menschen vom Zielflugahfen wegkommen. "Es gibt viele Kleinigkeiten, die für die Betroffene sehr wichtig sind in dieser Situation".