Weltweite Proteste gegen Nordkorea - Treffen des Sicherheitsrats

Atomtest im Armenhaus

Nach dem Atomtest in Nordkorea will der UN-Sicherheitsrat noch heute zu einer Sitzung zusammenkommen. Weltweit wurde der Atomtest scharf verurteilt. US-Präsident Obama bezeichnete das nordkoreanische Streben nach Atomwaffen als Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit. Die Bundesregierung forderte die Regierung Nordkoreas dringend auf, "von solchen unverantwortlichen Provokationen abzulassen". Frankreich forderte als Reaktion härtere Sanktionen.

 (DR)

Die Bundesregierung hat den erneuten Atomtest in Nordkorea «auf das Schärfste» verurteilt. «Die Tests verstoßen nach unserer Sicht gegen bestehende Resolutionen des UN-Sicherheitsrats und sind allenfalls geeignet, weitere Verschärfungen der Situation in der Region zu provozieren», sagte Außenamtssprecher Jens Plötner am Montag in Berlin.

Wie die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover mitteilte, wurde der neue Atomtest auch in Deutschland wahrgenommen. BGR-Seismometer im Bayerischen Wald hätten die Explosion registriert, gab die Behörde bekannt. Die Anstalt überwacht für die Bundesrepublik die Einhaltung des Atomwaffen-Teststoppvertrages. Den Angaben zufolge fand der Test um 02.54 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit in der Provinz Nord-Hamgyong nahe der chinesischen Grenze statt.

Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur hatte am Morgen von einem erfolgreichen unterirdischen Atomtest berichtet. Dieser habe dazu gedient, die nuklearen Kräfte zur Selbstverteidigung zu stärken. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte inzwischen die Durchführung des Atomtests. Einer Nachrichtenagentur zufolge soll er eine Sprengkraft von 20 Kilo-Tonnen gehabt haben.

Der südkoreanische Präsident Lee rief das Sicherheitskabinett zu einer Sondersitzung zusammen. Das kommunistische Regime in Pjöngjang hatte erstmals im Oktober 2006 einen Atomsprengsatz gezündet. Danach hatten die Vereinten Nationen Sanktionen gegen Nordkorea verhängt.