Horst Köhler bleibt Bundespräsident - Erzbischof Zollitsch gratuliert

Der Kirche Dank und Gottes Segen

Bundespräsident Horst Köhler ist für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt worden. Er erhielt am Samstag in der Bundesversammlung im ersten Wahlgang 613 Stimmen und damit genau die erforderliche absolute Mehrheit. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, gratulierte nach der Wahl und versicherte ihm die weitere Unterstützung der katholischen Kirche.

 (DR)

In einem am Samstag veröffentlichten Glückwunschschreiben dankt Zollitsch Köhler für seinen «großartigen Dienst» an der Gesellschaft und wünschte ihm für die zweite Amtszeit Gottes Segen. Köhlers authentische Art finde das Vertrauen der Bürger und mache Mut zu Veränderungen, «auch wenn diese manchmal schmerzhaft sind».

Gerade in schwierigen Zeiten ermutige ein Staatsoberhaupt wie Köhler zu gesellschaftlichem Engagement und persönlichem Einsatz und nehme den Menschen die Angst vor der Zukunft, so der Erzbischof. «Eine solche Ermutigung brauchen wir alle.» Der 66-Jährige scheue sich nicht, schwierige Themen aufzugreifen, und gehe auf die Menschen zu.

Ausdrücklich verweist Zollitsch auf die große Sympathie Köhlers für das Wirken der Kirchen und der Christen und erinnert an dessen Engagement beim Weltjugendtag 2005 in Köln. «Nächstenliebe ist ein christlicher Wert, für den Sie glaubhaft in Ihrem Amt geworben haben», so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Unterstützung von Union, FDP und Freien Wählern
Für Horst Köhlers Herausforderin Gesine Schwan, die von der SPD nominiert war, stimmten 503 der 1.223 anwesenden Delegierten. Zwei Stimmabgaben waren ungültig, zehn Mitglieder enthielten sich.

Köhler hatte die Unterstützung von Union, FDP und Freien Wählern. Seine zweite Amtszeit beginnt am 1. Juli dieses Jahres. In seiner Antrittsrede versprach er, er wolle weiter sein Bestes geben.Deutschland befinde sich in einer schweren Krise, die die ganze Welt erfasst habe. «Es liegt viel Arbeit vor uns, aber wir werden es schaffen», sagte Köhler.

«Wir sind wacher geworden für unsere Möglichkeiten und unsere Verantwortung.» Vor allem auf den Feldern Arbeit, Bildung und Integration müsse Deutschland weiter vorankommen. Jeder werde gebraucht. «Demokratie sind wir alle», sagte der wiedergewählte Präsident.

Köhler sprach sich für eine Globalisierung mit menschlichen Regeln aus. «Helfen wir mit, Antworten auf die globale soziale Frage zu finden.» Es müsse mehr Gerechtigkeit in die Welt kommen. «Gott halte seine Hand über uns alle. Gott segne unser Deutschland», beendete Köhler seine Rede.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte im Anschluss an die Wahl, Köhler sei der Präsident, «den Deutschland in dieser Situation braucht». Sie freue sich sehr über das Wahlergebnis.

Die zwei anderen Kandidaten bei der Bundespräsidentenwahl waren ohne Chance. Der Bewerber der Linken, Peter Sodann, erhielt 91 Stimmen. Der von den rechtsextremen Parteien NPD und DVU nominierte Liedermacher Frank Rennicke bekam die vier Stimmen der Delegierten der beiden Parteien.

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