Bürgerkrieg in Sri Lanka beendet

"Tamil Tiger" geben auf

Der Bürgerkrieg in Sri Lanka ist nach mehr als 25 Jahren beendet. Die Armee habe die letzte Bastion der tamilischen Separatistenbewegung im Nordosten des Landes erobert, sagte Sri Lankas Informationsminister Anura Yapa dem indischen Fernsehsender CNN-IBN am Sonntag. Die "Befreiungstiger von Tamil Eelam" gaben auf und verkündeten auf ihrer Website im Internet: "Der Kampf hat sein bitteres Ende erreicht."

 (DR)

Die Rebellen kämpften seit 1983 für einen unabhängigen Staat für die tamilische Minderheit in Sri Lanka. In dem Bürgerkrieg kamen mehr als 70.000 Menschen ums Leben.

Nach Angaben der Armee soll der berüchtigte Führer der "Tamil Tiger», Velupillai Prabhakaran, tot sein. Seine Leiche müsse jedoch noch identifiziert werden, sagte Informationsminister Yapa. Auf den Straßen der Hauptstadt Colombo feierten Menschen den Sieg über die Rebellen. Sie schwenkten Fahnen und zündeten Feuerwerkskörper.

Die Regierung erklärte, die 50.000 von den Rebellen eingeschlossenen Zivilisten seien frei. Die Menschen seien «in guter Obhut», sagte Informationsminister Yapa. Die Angaben wurden jedoch zunächst nicht bestätigt. Die Regierung lässt weder Journalisten noch internationale Beobachter in das Kriegsgebiet.

Zuletzt hatte die Separatistenbewegung nur noch einen kleinen Küstenstreifen im Nordosten der Tropeninsel kontrolliert. In der Bürgerkriegszone gab es seit Wochen heftige Gefechte. Die LTTE hielt dort nach UN-Angaben etwa 50.000 Menschen fest, um den Vormarsch der Armee zu verhindern. Zuletzt war befürchtet worden, dass die verbliebenen Kämpfer sich zusammen mit ihren Geiseln töten könnten. Die LTTE ist für grausame Selbstmordattentate berüchtigt.

Die Armee hatte schon vor Wochen versprochen, keine schweren Geschütze mehr im Kriegsgebiet einzusetzen. Doch Zivilisten, die aus der Kampfeszone entkommen konnten, berichten immer wieder, dass sie sowohl von den Rebellen als auch von Regierungssoldaten beschossen und bombardiert wurden.

Papst bittet für die Menschen in Sri Lanka =


Papst Benedikt XVI. hat an die Kriegsparteien in Sri Lanka appelliert, die Zivilbevölkerung in den Kampfzonen des Nordens zu schonen und ihre Evakuierung zu ermöglichen. Tausenden von Kindern, Frauen und alten Menschen habe der Konflikt Jahre ihres Lebens und der Hoffnung gekostet, sagte der Papst am Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz.

Ausdrücklich stellte sich das Kirchenoberhaupt hinter den UN-Sicherheitsrat, der Garantien für die Unversehrtheit und Sicherheit der Menschen in den Kampfgebieten verlangt hatte.
Benedikt XVI. rief die Hilfsorganisationen auf - einschließlich der katholischen -, nichts unversucht zu lassen, um die Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Medizin zu versorgen. Er bete zu Gott, dass bald der Tag der Versöhnung und des Friedens komme.