Deutlicher Wahlsieg für Kongresspartei in Indien

Wohl zweite Amtszeit für Singh

Aus den Wahlen in Indien ist die regierende Kongresspartei als klarer Sieger hervorgegangen. Mit einem deutlichen Vorsprung zur nationalen Oppositionspartei BJP kann sie erneut die Regierung in Neu-Delhi stellen, wie die indischen Fernsehsender am Samstag berichteten.

 (DR)

Die Partei gewann verglichen mit der Wahl vor fünf Jahren 40 Sitze im Parlament dazu. Zusammen mit ihren bisherigen Bündnispartnern kommt sie so auf eine deutliche Mehrheit mit über 80 Sitzen Vorsprung. Das Parlament umfasst insgesamt 540 Abgeordnete.

Damit wird Premierminister Manmohan Singh aller Wahrscheinlichkeit nach eine zweite Amtszeit als Regierungschef bekommen. Die Wahl war weitgehend friedlich verlaufen. Befürchtete Terroranschläge mit einer großen Zahl von Opfern waren ausgeblieben.

Stabile Regierung erwartet
Nach dem überraschend guten Abschneiden der Kongresspartei wird eine stabile Regierung erwartet, die eine volle Amtszeit von fünf Jahren absolvieren wird. Bei der einen Monat dauernde Marathon-Wahl waren über 714 Millionen Menschen aufgerufen, ein neues Parlament und damit auch eine neue Regierung in Neu-Delhi zu bestimmen. Am Samstagmorgen begannen 60.000 Wahlhelfer mit dem Auszählen der Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug knapp 60 Prozent, ähnlich wie 2004. Das neue Parlament muss laut Verfassung am 2. Juni zusammentreten.

Mit ihrem guten Abschneiden konnte die Kongresspartei einen jahrelangen Abwärtstrend zugunsten kleiner Regionalparteien erstmals aufhalten. Die älteste Partei Indiens, die mit dem Namen der Gandhi-Familie verbunden ist, kann damit auch hoffen, bei der nächsten Wahl in fünf Jahren Rahul Gandhi als Spitzenkandidat ins Rennen zu schicken. Der 38-jährige Sohn des verstorbenen Premierministers Rajiv Gandhi ist derzeit Chef des Jugendflügels der Partei.