Stadtdechant Bruno Kurth über seinen Bruder, den neuen Kölner OB-Kandidaten

Ein leidenschaftlich-politischer Mensch

Endlich ist der Knoten geplatzt - die Kölner CDU hat einen Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters - den ehemaligen Berliner Finanzsenator Peter Kurth. Seine Mutter war in der Caritas-Arbeit engagiert, seine Schwester arbeitet beim Deutschen Entwicklungsdienst. Sein Onkel ist der in Köln bekannte Pfarrer Gerhard Herkenrath. Soziales Engagement gehört zur Familie. Sein Bruder Dr. Bruno Kurth, ist Stadtdechant in Wuppertal. Im domradio- Interview verrät er mehr über den Menschen Peter Kurth.

 (DR)

domradio: Wie haben Sie erfahren, dass Ihr Bruder wieder zurück ins Rheinland kommt?
Kurth: Vor zwei, zweieinhalb Wochen. Als sich das abzeichnete, hat mein Bruder uns alle in der Familie informiert.

domradio: Schon Ihr Vater war Kommunalpolitiker, wie hat das die Familie geprägt?
Kurth: Das politische Engagement und der Einsatz in der Politik für das Gemeinwohl war zu Hause immer prägend. Als Kinder haben wir beispielsweise beim Wahlkampf mitgeholfen. Mein Bruder hat sich dann sehr früh aktiv in der Politik beteiligt.

domradio: Sie sind Priester geworden, Ihr Bruder Politiker: Was verbindet Sie beide?
Kurth: Wenn man ein solches Amt mit Leidenschaft ausüben und wahrnehmen will, dann muss der Beruf  Berufung sein. Beim Priester sagen wir das selbstverständlich, ich meine es auch beim Politiker! So wie ich meinen Bruder kenne: Er ist ein leidenschaftlich-politischer Mensch.

domradio: Hat er auch nach Ihrem Rat als Seelsorger in Krisenzeiten gefragt?
Kurth: Das ist schon länger her. Seitdem er in Berlin ist, hat er dort andere Priester als Ansprechpartner für seelsorgerische Fragen. Wenn es theologische oder kirchenpolitische Fragen gibt, dann diskutieren wir miteinander.

domradio: Als Politiker braucht man breite Schultern, besonders in der Klüngelstadt Köln. Welche Eigenschaften bringt Ihr Bruder mit, um sich zu behaupten?
Kurth: Mein Bruder bringt, so wie ich ihn kenne, Durchsetzungsfähigkeit mit, eine Überzeugungsfähigkeit und vor allem Ausdauer. Seinen langen Atem nehme ich immer wieder bewundernd zur Kenntnis. Er bringt viel politische Erfahrung mit, im Wahlkampf und Erfahrungen aus einer nicht leichten großstädtischen Situation.

domradio: Sie sind in einer katholischen Familie aufgewachsen, mit welchem Leitbild fürs Leben?
Kurth: Wir haben kein Familien-Motto. Aber wenn wir in der Familie Gottesdienst feiern, singen wir gerne das Kirchenlied: „Wer nur den lieben Gott läßt walten". Diese Verbindung, einerseits das Eigene tun zu können, dabei aber immer auf Gott zu vertrauen. Und, dass das Leben wie der Glaube ein großes Geschenk ist, aber: Das diese Gabe auch immer eine Aufgabe bedeutet. Sich also für andere einsetzen oder Aufgaben, die sich stellen, auch anzunehmen.

domradio: Was wünschen Sie ihm?
Kurt: Ich wünsche ihm zunächst einmal viel Erfolg. Dass er sich in dem ganzen Wahlkampf und auch in der Politik sich treu bleibt. Und dass er sich weiterhin mit allen seinen Fähigkeiten für alle einsetzten kann.