Peter Zudeick vom baldigen Ende des Kapitalismus - domradio-Interview

"Tschüss, ihr da oben"

Das Kapital von Superreichen verzinst sich stündlich mit 200.000 Euro. Wenn sie nicht reicher werden wollen, müssen sie das Geld schon verjuxen ? statt Luxuskarossen oder Riesenjachten zu kaufen. Warum schauen wir tatenlos zu? Haben wir uns an die Auswüchse des Kapitalismus gewöhnt? Wollen, ja dürfen wir sie noch länger akzeptieren? Peter Zudeick zeigt in seinem neuen Buch "Tschüss, ihr da oben", warum in seinen Augen kein Weg daran vorbeigeht, die Systemfrage zu stellen.

 (DR)

Alles längst bekannt: Milliardengewinne hier, Kinderarmut da, Versager erhalten Millionenabfindungen, der Staat darf für Verluste aufkommen. Täglich überfluten uns neue Meldungen über die Auswüchse des Kapitalismus - und bislang schauten wir zu. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Bürger wollen nicht länger die Maßlosigkeiten einer Clique von Überprivilegierten, die sich für Elite halten, hinnehmen. Von Politikern wird keine Lösung mehr erwartet. Ihr Credo »es wird schon irgendwann werden, wenn ihr uns nur brav wählt« will kein Mensch mehr hören. Was aber muss passieren, dass die Interessen der Zivilgesellschaft wieder in den Mittelpunkt gerückt werden? Welche Folgen hat ein radikaler Humanismus, der den Menschen wieder über den Wettbewerb stellt, auf Staat, Wirtschaft und Gesellschaft? Peter Zudeick versucht, Antworten zu finden.