Kölns neuer Opern-Intendant startet mit 20 Stücken - domradio-Interview mit Uwe Eric Laufenberg

Frühere Bedeutung zurückgewinnen

Mit 20 Inszenierungen startet der neue Intendant der Kölner Oper, Uwe Eric Laufenberg, im Herbst in seine erste Spielzeit. Dabei stehen sieben Neuinszenierungen auf dem Programm. Er wolle dazu beitragen, dass die Kölner Oper ihre frühere Bedeutung zurück gewinnt, sagte Laufenberg im domradio-Interview. Eröffnet wird die Saison 2009/2010 mit Wagners "Meistersinger von Nürnberg", bei dem der neue Intendant selbst Regie führt.

 (DR)

Der gebürtige Kölner Laufenberg kommt als Intendant vom Hans-Otto-Theater in Potsdam. Zuvor war er als freier Regisseur und Schauspieler unter anderem in Berlin, Brüssel, Genf, Zürich und München tätig.

Bei der Vorstellung von Laufenberg sparte Kulturdezernent Georg Quander nicht mit Kritik an der bisherigen Arbeit an der Bühne. Die jetzt zu Ende gehende Spielzeit sei nicht gerade von überragendem Erfolg gekrönt gewesen.

So hatten in einer Inszenierung von «Tristan und Isolde» die Sänger der beiden Hauptpartien wegen schwacher Leistungen ausgetauscht werden müssen. Zuletzt sorgte die für Samstag geplante Premiere von «Samson et Dalila» von Camille Saint-Säens für Aufsehen, weil wegen der Gewalt- und Vergewaltigungsszenen Solisten und Teile des Chores die Mitwirkung verweigerten. Der Wechsel an der Spitze des Hauses sei dringend erforderlich gewesen, sagte Quander jetzt.

Die Spielzeit 2009/2010 ist letzte, die in dem alten Riphahn-Opernhaus in der Innenstadt stattfindet. Während der danach beginnenden mindestens dreijährigen Sanierung des denkmalgeschützten 50er-Jahre-Baus zieht die Oper in ein Ausweichquartier in den Stadtteil Mülheim.

Laufenberg warb massiv für das Gastspiel der Kölner Oper mit dem «Ring der Niebelungen» bei der Weltausstellung in Shanghai im kommenden Jahr. Bislang verweigert der Kölner Stadtrat der Oper den für die Reise notwendigen Zugriff auf die eigenen Betriebsmittelrücklage. Darüber sei er «fassungslos», bekannte Laufenberg. Es wäre «fahrlässig und dumm», auf ein weltweit beachtetes Gastspiel in China zu verzichten.