Katholische Bischöfe und Laien wollen enger kooperieren

"Eine Atmosphäre des Vertrauens"

Die katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken wollen enger zusammenarbeiten. Darauf verständigten sich Spitzenvertreter bei einem Studientag in Würzburg, der am Montag zu Ende ging. Der Studientag habe "den Weg für weitere gemeinsame Überlegungen zur Zukunft der Kirche in Deutschland geöffnet", heißt es in einer in Bonn veröffentlichten gemeinsamen Pressemitteilung. Der scheidende ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer sprach sich für "eine Atmosphäre des Vertrauens" in der Kirche aus.

 (DR)

Der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Robert Zollitsch, hatte zum Auftakt das Zustandekommen des Studientags als nicht selbstverständlich bezeichnet. Es sei gut, wenn sich beide Seiten über die Prioritäten in Bezug auf Leben und Dienst der Kirche verständigten. Zollitsch nannte es wichtig, dass die im ZdK gewählten katholischen Persönlichkeiten in das Streben nach einer kirchlichen Erneuerung einbezogen seien, «für das wir Bischöfe eine letzte Verantwortung tragen». Es sei auch «über die angemessene Ausgestaltung des verantwortungsvollen Miteinanders von kirchlichem Amt und Laien in Deutschland» zu reden. Dabei müssten kontroverse Debatten und Meinungsvielfalt nicht gefürchtet werden; sie gehörten seit Anfang an zum Erscheinungsbild der Kirche.

Lösungen für Schwierigkeiten in Gesellschaft und Kirche ließen sich nur finden, «wenn wir offen miteinander reden, die eigenen Ängste und Sorgen nicht verschweigen und die der anderen ernst nehmen», sagte Meyer. Das gelte auch für das Verhältnis von Bischöfen und Laien zueinander.

Auch der einzige Kandidat für die im Mai anstehende Neuwahl des ZdK-Präsidenten, der hessische Kulturstaatssekretär Heinz-Wilhelm Brockmann (CDU), plädierte für ein größeres Vertrauen zwischen den deutschen Bischöfen und den Vertretern der katholischen Laien in Deutschland: «Wir möchten noch stärker als Einheit wahrnehmbar sein und ausstrahlen.»

Der Vorsitzende der Pastoralkommission der Bischofskonferenz, der Erfurter Bischof Joachim Wanke, nannte es eine Herausforderung für die Kirche, sich auf die geistig-plurale Gesellschaft einzulassen, ohne vor dem Zeitgeist zu kapitulieren. «Wir brauchen eine Vertiefung und Verheutigung unserer Gottesverkündigung».