Präsident Zuma verspricht Südafrika wieder zu einigen

ANC verpasst Zweidrittel-Mehrheit knapp

Der ANC-Vorsitzende Jacob Zuma hat nach dem Sieg seiner Partei bei den Parlamentswahlen in Südafrika versprochen, sich für eine Versöhnung im Land einzusetzen. Südafrika sei durch eine schwierige Phase gegangen, die nun überwunden werden müsse, erklärte Zuma nach Angaben des südafrikanischen Rundfunks vom Sonntag. Der ANC hatte bei den Parlamentswahlen die Zweidrittelmehrheit knapp verpasst, aber mit 65,9 Prozent eine klare Mehrheit erreicht.

Autor/in:
Jean-Pierre Kapp
 (DR)

Auf dem zweiten Platz folgte die Demokratische Allianz (DA) mit
16,6 Prozent der Stimmen. Auf den dritten Platz kam die neue schwarze Partei Volkskongress (Cope). Die ANC-Abspaltung erreichte 7,4 Prozent. Die einst relativ starke Zulu-Partei Inkatha Freiheitspartei (IFP) von Mangosuthu Buthelezi kam lediglich noch auf 4,5 Prozent der Wählerstimmen.

Der ANC gewann auch die gleichzeitig stattfindenden Provinzwahlen in acht der neun Provinzen klar. In der neunten Provinz, dem Westkap, siegte dagegen die DA mit 51,5 Prozent der Stimmen. Die DA wird somit ohne Koalitionspartner die Regierung der Provinz wird stellen können.
DA-Präsidentin Helen Zille hatte bereits am Freitag mitgeteilt, dass sie das Bürgermeisteramt in Kapstadt aufgeben werde, um das Amt des Premierministers in der Provinz zu übernehmen.

Etwas irritiert zeigte sich Zuma nach der Bekanntgabe der offiziellen Wahlresultate darüber, dass lokale Zeitungen nicht so sehr den klaren Sieg des ANC betont hätten, sondern, dass die Regierungspartei die Zweidrittelmehrheit nicht erreicht habe.

Zumas Verhältnis zu den südafrikanischen Medien war in den vergangenen Jahren gespannt. Er bezichtigte sie mehrfach, ihn in einem inzwischen eingestellten Korruptionsverfahren vorverurteilt zu haben.