Joachim Kardinal Meisner kritisiert den Umgang mit Benedikt XVI. in Deutschland - Pontifikalamt anlässlich Kölner Klostergründung

"Wir bleiben Papst"

Joachim Kardinal Meisner hat den Umgang mit Papst Benedikt XVI. in Deutschland in den vergangenen Monaten kritisiert. Kein anderes Land habe den Papst so sehr herabgesetzt. "Was haben wir erleben müssen?", fragte der Kölner Erzbischof beim Pontifikalamt am zweiten Ostersonntag im Kölner Dom in seiner Predigt und verwies auf die Debatten nach der Aufhebung der Exkommunikation von vier Bischöfen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und den Afrika-Besuch des Heiligen Vaters. Meisner zelebrierte anlässlich der Einführung des neuen Klosters der Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem in Köln.

 (DR)

Man habe den Einruck haben müssen, innerhalb und außerhalb der Kirche sei "nur darauf gewartet worden, auf den Papst einschlagen zu dürfen." Dies habe ihn selber traurig gemacht und verletzt, so der Kölner Oberhirte. Es habe bei der Kritik vor allem an Respekt, Geduld und langem Atem gefehlt.

"Ich weiß, dass sich die Kirche zu manchen Entwicklungen in ihr distanzieren muss. Aber in einem Punkt muss sie lieber zu viel als zu wenig tun: in dem Versuch ständiger Versöhnung."

Kardinal Meisner hatte schon Ende März Papst Benedikt XVI. in einem langen Interview mit der BILD-Zeitung gegen Kritiker verteidigt.

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