Obama trifft Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel und weitere Religionsführer

Forderung nach Religionsfreiheit

US-Präsident Barack Obama hat sich am Dienstag mit den in Istanbul ansässigen Religionsführern getroffen. Demonstrativ würdigte er bei einem Einzelgespräch den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I. und dessen Rolle als Ehrenoberhaupt der orthodoxen Christenheit. Ein deutliches Zeichen, denn die Türkei verweigert Bartholomaios I. diese Anerkennung und behandelt ihn lediglich als örtlichen Priester.

 (DR)

Bei dem Treffen ging es türkischen Medienberichten zufolge unter anderem um das Priesterseminar Halki des Patriarchats von Konstantinopel. Dieses hatte der türkische Staat vor 38 Jahren geschlossen. Es durfte bisher nicht wiedereröffnen. Da das Patriarchat seitdem keine Priester mehr ausbilden kann, steht sein Klerus vor dem Aussterben.

Die anderen in Istanbul ansässigen Religionsführer, den Patriarchen der armenischen Kirche der Türkei, den Oberrabiner der Türkei, den Istanbuler Obermufti und den syrisch-orthodoxen Metropoliten, empfing Obama in einer gemeinsamen Runde.

Schon am Vortag hatte Obama vor dem türkischen Parlament in Ankara die Wiedereröffnung des Seminars gefordert. «Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit führen zu einer starken Zivilgesellschaft, die den Staat nur stärken kann», sagte er in seiner Rede. «Deshalb würden Schritte wie die Wiedereröffnung des Halki-Seminars ein wichtiges Signal in der Türkei und darüber hinaus senden.»