Der US-Präsident spricht sich für eine EU-Vollmitgliedschaft der Türkei aus

Obama wirbt um die Türkei

Zum Abschluss seiner Europa-Tour besuchte US-Präsident Barack Obama am Montag die Türkei. "Die USA unterstützen nachdrücklich die Bemühungen der Türkei, Mitglied in der EU zu werden", sagte Obama vor dem türkischen Parlament. Schon beim EU-USA-Gipfel am Sonntag in Prag hatte er die Aufnahme der Türkei in die EU gefordert und war damit auf offenen Widerstand bei Frankreich und Deutschland gestoßen.

 (DR)

An einer engen Anbindung Ankaras an die Europäische Union bestehe kein Zweifel, sagte Merkel am Sonntag nach dem EU/USA-Gipfel in Prag. Doch bleibe die Form weiter offen. Neben der Vollmitgliedschaft gebe es auch noch die Möglichkeit einer privilegierten Mitgliedschaft.

Bereits seit 2005 laufen die Beitrittsverhandlungen der EU mit der Türkei. Ein schneller Fortgang war bisher vom EU-Mitglied Zypern blockiert worden, da es von der Türkei völkerrechtlich nicht anerkannt wird. Vor diesem Hintergrund hatte Obama es als ein "wichtiges Signal" an die muslimische Welt bezeichnet, die Türkei in Europa voll zu integrieren.

Dagegen gibt es nicht nur in Deutschland Vorbehalte. Genährt wurden die Befürchtungen vor einer vollständigen Integration durch die Probleme mit Ankara auf dem NATO-Gipfel in Straßburg und Baden-Baden, wo die Türkei sich gegen die anderen 27 NATO-Mitgliedsstaaten gestellt hatte und damit beinahe die Benennung des neuen Generalsekretärs verhindert hätte.

"Freunde, Nachbarn und Partner"
Obama will heute Gespräche mit Präsident Abdullah Gül und Regierungschef Recep Tayyip Erdogan führen und vor dem Parlament sprechen. Im Anschluss fliegt er nach Istanbul. Die Vereinigten Staaten haben Europa aufgefordert, mehr für die Kooperation mit der islamischen Welt zu tun. Ein "wichtiges Signal" dafür wäre eine Vollmitgliedschaft der Türkei in der Europäischen Union, sagte US-Präsident Barack Obama am Sonntag auf dem EU/USA-Gipfel in Prag. Bereits seit 2005 laufen die Beitrittsverhandlungen der EU mit der Türkei. Ein schneller Fortgang war bisher vom EU-Mitglied Zypern blockiert worden, da es von der Türkei völkerrechtlich nicht anerkannt wird.

Obama bekräftigte die Bereitschaft seines Landes zum verstärkten Dialog mit der muslimischen Welt. Gerade angesichts gemeinsamer Herausforderungen sollten gemeinsame Antworten gesucht werden. Die Vereinigten Staaten sähen muslimische Staaten nicht als Feinde, sondern als "Freunde, Nachbarn und Partner" an. Die Beziehungen sollten von Verständnis und gegenseitigen Respekt geprägt sein.