Königliches Heiratsverbot offenbar auf der Kippe

Katholiken in den Buckingham Palace

Laut einem Gesetz von 1701, dem sogenannten Act of Settlement, sind Katholiken sowie mit "Papisten" Verheiratete automatisch von der Thronfolge ausgeschlossen. Dieses Heiratsverbot für britische Monarchen könnte bald der Vergangenheit angehören.

 (DR)

Wie der britische Sender BBC am Freitag berichtete, hat Premierminister Gordon Brown entsprechende Maßnahmen mit der Königsfamilie besprochen. Laut BBC soll auch die Diskriminierung von Frauen in der britischen Thronfolge abgeschafft werden. Männer haben derzeit Vorrang.

Das britische Parlament will demnächst einen entsprechenden Gesetzentwurf des Liberaldemokraten Evan Harris beraten. Sein Ersuchen wird von einigen katholischen Abgeordneten unterstützt. Die Aufhebung des "Act of Settlement" ist außerdem ein lange verfochtenes Anliegen der katholischen Kirche. Zum Amtsantritt der Regierung Brown verlangten Kirchenvertreter einen verbindlichen Zeitplan für eine Abschaffung bis spätestens Ende 2010.

Reformen beim Commonwealth-Gipfel im November
Regierungsangaben zufolge ist geplant, die möglichen Reformen beim Commonwealth-Gipfel im November zu diskutieren. Weil das britische Staatsoberhaupt gleichzeitig auch den Commonwealth-Staaten vorsteht, ist deren Zustimmung nötig.

Laut einer BBC-Umfrage befürworten 81 Prozent der britischen Bevölkerung ein Ende der Heiratsregelung; 89 Prozent sprachen sich für eine Gleichberechtigung von Männern und Frauen bei der Thronfolge aus. Rund 76 Prozent aller Briten wünschen sich ein Fortbestehen der Monarchie auch nach dem Tod von Königin Elizabeth II.