Traditionalistenbischof Williamson wird Argentinien verlassen

Wohin geht die Reise?

Der katholische Traditionalistenbischof und Holocaustleugner Richard Williamson wird Argentinien verlassen. Dies bestätigte Christian Bouchacourt, Superior der traditionalistischen Pius-Bruderschaft in Südamerika. Der Bischof leite nicht mehr das Seminar der Bruderschaft, und er sei auch darauf eingestellt gewesen, das Land zu verlassen, sagte Bouchacourt. Wohin Williamson ausreisen wird, sagte der Geistliche nicht.

Autor/in:
Alexander Brüggemann
 (DR)

Das Innenministerium in Buenos Aires hatte Williamson am Donnerstag aufgefordert, das Land innerhalb von zehn Tagen zu verlassen. Als offizielle Begründung heißt es, der Brite habe gegen Aufenthaltsbestimmungen verstoßen. Sollte er der Anweisung nicht nachkommen, werde er abgeschoben. Der seit langem in Argentinien lebende Williamson hatte seit 2003 ein Priesterseminar der Pius-Bruderschaft in La Reja nahe Buenos Aires geleitet, am 8. Februar war er von seinem Amt als Leiter abgesetzt worden.

In Frankreich droht Williamson unterdessen eine Rechtsklage. Die Internationale Liga gegen Rassismus und Antisemitismus wolle in den kommenden Tagen in Frankreich Anzeige gegen ihn erstatten, meldete die französische Tageszeitung «Le Figaro». In Frankreich steht die Leugnung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit 1990 unter Strafe, erklärte die Liga zur Begründung. Williamson drohen nach Angaben des Blatts eine Haftstrafe bis zu einem Jahr oder hohe Bußgelder.