Spendenprojekt für das Weltkulturerbe - OB Schramma sagt im domradio Unterstützung zu

Sterne für den Kölner Dom

30.000 Euro kostet der Unterhalt des Kölner Doms täglich. Die Gründung einer Kulturstiftung und das Spendenprojekt "11.000 Sterne für den Kölner Dom" sollen dabei helfen, die Pflege des Weltkulturerbes langfristig zu erhalten. Prominente Erst-Unterstützer sind u.a. Ministerpräsident Rüttgers und Kardinal Meisner. Malerfürst Gerhard Richter will bei der Gestaltung der Sterne helfen, die in den Roncalliplatz eingelassen werden sollen. Das Problem: Der Platz befindet sich im Besitz der Stadt Köln, und die stellt sich noch quer. Im domradio-Interview zeigt Oberbürgermeister Fritz Schramma allerdings Gesprächsbereitschaft.

 (DR)

Für den Kölner Dompropst Dr. Norbert Feldhoff ist seine Idee ein "Generationenprojekt", das die Chance biete, "langfristig den Erhalt des Doms zu sichern und gleichzeitig den Roncalliplatz in einen neuen, attraktiven kulturellen Anziehungspunkt umzuwandeln".

Die Idee des Projektes beinhaltet die Umgestaltung der Bodenfläche des
Roncalliplatzes: In einer künstlerischen Dauerinstallation sollen 11.000 Sterne in den Boden des prominenten Platzes vor dem Dom eingelassen werden. Spender aus der ganzen Welt können anschließend, durch den Erwerb eines Sternes, einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, das Weltkulturerbe langfristig wirtschaftlich abzusichern. Als Gegenleistung erhält jeder Stern den Namen des Spenders. "Uns ist es wichtig, dass die Funktion des Roncalliplatzes in keiner Weise beeinträchtigt wird - selbstverständlich werden auch zukünftig kulturelle Veranstaltungen und der Weihnachtsmarkt vor dem Dom stattfinden können", erklärt Dompropst Feldhoff.

Im ersten Schritt sei zunächst die Gründung einer Kulturstiftung Kölner Dom geplant, um der Öffentlichkeit einen gewissenhaften und transparenten Umgang mit den eingenommenen Spendengeldern zu garantieren, betont Feldhoff.

Win-Win-Situation für alle - Wenn die Stadt nicht wäre
Der bei der Vorstellung des Projektes anwesende Kölner Künstler und Ehrenbürger der Stadt Gerhard Richter zeigte sich so angetan von der Idee des Domkapitels, dass er spontan seine künstlerische Hilfe bei der Gestaltung der Sterne anbot. Es könnte also alles so einfach sein. Aber: Der Roncalliplatz befindet sich im Besitz der Stadt Köln, die sich bisher weigert, das Projekt zu unterstützen: "Dies wundert uns besonders, weil wir im vergangenen Jahr eine Reihe von Vier-Augen-Gesprächen mit Entscheidern der Stadt geführt haben. Sie haben das Projekt zumeist positiv aufgenommen und uns ihre Unterstützung zugesagt", erläutert Dompropst Feldhoff. Er betont, dass sich das Metropolitankapitel bereits seit über zwei Jahren bemühe, die Stadt Köln für das langfristige Spendenprojekt zu gewinnen - bisher ohne Erfolg.

So teilte Oberbürgermeister Fritz Schramma in einem Schreiben vom 27. März 2008 dem Domkapitel mit: "Am 23. Januar 2008 habe ich persönlich in einem Gespräch mit den vier Fraktionen das Thema erörtert. Dabei wurde deutlich, dass es für die vorgeschlagene Projektidee keine Akzeptanz geben wird. Auch wenn in Einzelgesprächen anderslautende Signale gegeben wurden."

Schramma: "Ich persönlich befürworte eine solche Aktion"
Am Mittag äußerte sich Schramma exklusiv dem domradio gegenüber. Er persönlich fände die Idee Feldhoffs großartig und befürworte die Aktion 11.000 Sterne, so das Stadtoberhaupt. Alles was für den Dom gut ist, sei zu unterstützen. Allerdings gäbe es von Seiten der Verwaltung bau- und verkehrstechnische Bedenken. Auch aus den Fraktionen im Rat der Stadt habe er z.T. ablehnende Signale erhalten, sagte Schramma bei einem Besuch in der domradio-Redaktion. Allerdings wolle er alle Beteiligten bald an einen Tisch bringen, um offene Fragen zu klären. Denn, so Schramma: "Wo ein Wille ist, da ist ein auch ein Weg!"

Prominente Erstunterstützer
Das Metropolitankapitel konnte mittlerweile eine Reihe von prominenten Unterstützern gewinnen, die nun erstmals öffentlich die Stadt Köln auffordern, das Projekt zu realisieren: Dr. Norbert Blüm, Renan Demirkan, Peter Kloeppel, Marie-Luise Marjan, Joachim Kardinal Meisner, Mariele Millowitsch, Wolfgang Niedecken, Prof. Franz-Xaver Ohnesorg, Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers und Frank Schätzing waren sofort von der Konzeptidee überzeugt und unterstützen im Film das Spendenprojekt mit einem aussagekräftigen Statement.