Gaza: Kirchen und Hilfsorganisationen fordern Zugang für Helfer

Verhallende Appelle

Hilfsorganisationen, die EU und Kirchenvertreter haben einen ungehinderten Zugang von humanitären Helfern in den Gazastreifen gefordert. Zudem mahnten sie am Donnerstag einen sofortigen Waffenstillstand an. Der Vatikan forderte einen besseren Schutz der Zivilisten. Jede kriegführende Partei sei für den Schutz von Einzelpersonen und der Gemeinschaft verantwortlich, betonte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UNO, Erzbischof Celestino Migliore, vor dem Weltsicherheitsrat.

 (DR)

Migliore nannte drei Eckpfeiler zum Schutz der Bevölkerung: Ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen, besonderen Schutz für Frauen und Kinder sowie Entwaffnung.

Care Deutschland stellte derweil wegen des fortgesetzten Bombardements seine Hilfslieferungen in die umkämpfte Region ein. Es gebe derzeit keinen humanitären Zugang, erklärte die Hilfsorganisation am Donnerstag in Bonn. Auch Ärzte ohne Grenzen sieht humanitäre Hilfe derzeit nur sehr eingeschränkt möglich. Man versuche seit einer Woche, ein chirurgisches Team nach Gaza-Stadt zu bringen. Doch sitze das Team aus Sicherheitsgründen in Jerusalem fest.

Auch das Europaparlament fordert einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe und Medienvertreter in den Gazastreifen. In einer einstimmigen Resolution mahnen die Parlamentarier einen sofortigen Waffenstillstand an, der von internationalen Sicherheitskräften garantiert werden solle.

EU-Entwicklungskommissar Louis Michel reagierte «schockiert und bestürzt» auf den Beschuss des UN-Hauptquartiers in Gaza-Stadt.
Israel und die Palästinenser müssten die Sicherheit internationaler Organisationen garantieren; jede Seite müsse das internationale Völkerrecht einhalten, sagte Michel in Brüssel. Israel rechtfertigte den Vorfall. Verteidigungsminister Ehud Barak warf der Hamas laut israelischen Medienberichten vor, von dem UN-Gelände aus auf israelische Truppen geschossen zu haben.