Im Irak wird im neuen Jahr erstmals seit 2005 wieder ein Parlament gewählt

Ein weiteres Schlüsselereignis

Rund fünf Jahre nach Beginn der Offensive zum Sturz von Saddam Hussein hält der Widerstand unter den Irakern gegen die US-Besatzer an. Doch das vergangene Jahr markierte einen Wendepunkt: Die Sicherheitslage verbesserte sich spürbar. 2009 stehen nun Wahlen an.

 (DR)

So hatte sich US-Präsident George W. Bush seinen Abschiedsbesuch im Irak sicher nicht vorgestellt. Rund fünf Jahre nach Beginn der Offensive zum Sturz von Saddam Hussein hält der Widerstand unter den Irakern gegen die US-Besatzer an. Gleichwohl markierte das vergangene Jahr einen Wendepunkt für die Zukunft des Landes. So trug die Entscheidung sunnitischer Milizen, die US-Streitkräfte im Kampf gegen Aufständische zu unterstützen, zu einem spürbaren Rückgang der Gewalt bei. Allerdings starben in den vergangenen zwölf Monaten rund 6000 Menschen durch Anschläge und Kampfhandlungen.

2008 war auch das Jahr, in dem die irakische Regierung einem Zeitplan für den Abzug der US-Truppen zustimmte. Bis 2011 sollen alle US-Soldaten das Land verlassen. Der künftige US-Präsident Barack Obama würde die Streitkräfte gerne noch früher abziehen, um die Streitkräfte in Afghanistan beim Kampf gegen die Taliban zu verstärken..

Im neuen Jahr werden die Iraker erstmals seit 2005 ein neues Parlament wählen. Für den Urnengang rechnen Experten mit einem Wiederaufflammen der Gewalt.

Obwohl sich die Sicherheitslage insgesamt verbessert hat, kommen immer noch jeden Tag Menschen bei Anschlägen in der Hauptstadt Bagdad ums Leben. Die Sieger der Parlaments- und Regionalwahlen werden vor der Herausforderung stehen, weitgehend ohne die Hilfe der US-geführten Streitkräfte ein vom Krieg zerstörtes und von ethnischen Konflikten zerrissenes Land wiederaufzubauen.