Gewalttätige Demonstrationen halten an

Unruhen in Griechenland

Drei Tage dauern die Krawalle in Griechenland jetzt schon an und auch heute bereitet sich die Polizei in Athen und anderen Städten des Landes auf weitere Ausschreitungen vor. Heute soll der 15jährige Jugendliche beigesetzt werden, der in der Nacht zum Sonntag durch eine Polizeikugel ums Leben gekommen war.

 (DR)

In der Nacht waren erneut randalierende Jugendliche durch Athen und andere Städte gezogen. Die Polizei nahm rund 90 Personen fest, 12 Beamte wurden verletzt. Erst am frühen Morgen hat sich die Lage wieder etwas beruhigt.

Eine Welle der Gewalt erschüttert das Land, seit ein 15-Jähriger durch die Schüsse eines Polizisten starb. Im Athener Stadtteil Exarchia hatte der Jugendliche am Samstag mit etwa dreißig weiteren Autonomen einen Polizeiwagen mit Steinen beworfen. Daraufhin schoss ihm ein Polizist offenbar drei Kugeln in die Brust.

Noch am selben Abend gingen tausende Demonstranten auf die Straßen. Sie griifen die Polizei an, zerschlugen Schaufenster und setzten Autos in Brand. Am Sonntag verschanzten sich Studenten in Universitätsgebäuden und bewarfen Sicherheitskräfte mit Molotow-Cocktails.

Der Todesschütze wurde verhaftet. Die Staatsanwaltschaft leitete ein Strafverfahren wegen Totschlags ein. Der Fall erinnert an den Tod eines 15-Jährigen. Er war 1985 ebenfalls im Athener Viertel Exarchia während einer Demonstration von einem Polizisten erschossen worden.

In Thessaloniki setzen etwa 300 Studenten am Montag Autos in Brand und zerschlagen Schaufenster. In Berlin besetzen Demonstranten das griechische Generalkonsulat. Weitere Kundgebungen und ein Generalstreik sind geplant.