Die Anschläge in Bombay verschlechtern die Situation der Muslime

Angst vor Rache

Nach den blutigen Anschlägen in Bombay haben muslimische Geistliche gefordert, die Leichen der islamistischen Angreifer nicht in Indien zu beerdigen. Unter den muslimischen Bewohnern der indischen Finanzmetropole herrscht Nervosität. Viele von ihnen fürchten eine regelrechte Hetzkampagne, in der sie zu Sündenböcken gemacht werden.

 (DR)

Der katholische Erzbischof der Stadt, Kardinal Oswald Gracias, hat die Religionen zur Einigkeit aufgerufen. «Jetzt müssen wir geeint bleiben. Alle Religionen, alle Menschen müssen in diesem Moment zusammenstehen und diese Gewalt bekämpfen», sagte er Radio Vatikan. Die Terroristen hätten nicht nur die Regierung, sondern die ganze indische Nation getroffen.

Der Kardinal rief die Gläubigen zum Gebet für die Opfer der Anschläge und für den Frieden auf. Die indische Nation brauche eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit.

Bei den Angriffen von Terroristen auf Luxushotels und andere Ziele in der indischen Hafenstadt waren seit Mittwoch rund 200 Menschen getötet worden. Neben dem Münchner Medienunternehmer Ralph Burkei ist auch ein Ehepaar aus dem niederrheinischen Goch-Pfalzdorf unter den Opfern. Nach Informationen der Neuen Ruhr/ Neuen Rhein Zeitung handelt es sich um einen 68 Jahre alten Mann und seine aus Indien stammende Ehefrau.