Weihbischof Stephan Ackermann wird neuer Oberhirte des ältesten deutschen Bistums

Der 103. Bischof von Trier

Das Bistum Trier bekommt einen neuen Bischof. Papst Benedikt XVI. hat den bisherigen Trierer Weihbischof zum Nachfolger von Reinhard Marx ernannt. Das gab das Bistum heute im Anschluss an die Chrisam-Messe bekannt. Damit endet im ältesten Bistum Deutschlands eine mehr als 14 Monate dauernde Sedisvakanz. Die Ernennung eines Bischofs aus dem eigenen Bistum ist selten, aber nicht außergewöhnlich. So stammt etwa der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch, aus dem Freiburger Bistumsklerus.

Bußakt der Bischöfe im März - Bischof Ackermann kündigt Zeichen der Umkehr an (KNA)
Bußakt der Bischöfe im März - Bischof Ackermann kündigt Zeichen der Umkehr an / ( KNA )

Ackermann ist seit bald drei Jahren Weihbischof in Trier. In der Deutschen Bischofskonferenz gehört er der Weltkirche-Kommission und der Kommission für Wissenschaft und Kultur an. Seit etwas über einem Jahr ist er Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax (Gerechtigkeit und Frieden), einer Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) zur Förderung von Entwicklung, Menschenrechten und Frieden. Bevor Ackermann Weihbischof in Trier wurde, leitete er die Spätberufenen-Priesterausbildungsstätte Sankt Lambert in Burg Lantershofen.

Erste Gratulationen
In einem Schreiben gratulierte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, Ackermann. Der neue Bischöfe solle die Weite des kirchlichen Auftrags in Gesellschaft und Gemeinden hinein vermitteln, so Zollitsch. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sprach in seiner Gratulation von einem «Tag der Freude für die katholischen Gläubigen im Bistum Trier und im ganzen Land».

Der ehemalige Episkopats-Vorsitzende, der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, sprach von einem «schönen Ostergeschenk» für die Diözese, «dass nun nach zwei Bischöfen, die von außen kamen, wieder ein Priester des Bistums Trier zum Bischof ernannt wird». Marx zeigte sich überzeugt, dass Ackermann das älteste Bistum Deutschlands ausgezeichnet leiten werde.

Mit seinen 46 Jahren wird Ackermann, der am 24. Mai in sein Trierer Bischofsamt eingeführt wird, der jüngste Bischof an der Spitze eines deutschen Bistums sein. Nach offizieller Zählung ist er der 103. Bischof in der Geschichte des Bistums Trier, die in das dritte Jahrhundert zurückreicht. Das Bistum mit rund 1,5 Millionen Katholiken gehört zu den größeren unter den 27 deutschen Diözesen. Mit einer Fläche von 12.870 Quadratkilometern umfasst es das nördliche Rheinland-Pfalz und das Saarland mit Ausnahme des Saarpfalz-Kreises, der zum Bistum Speyer gehört. Bis zur Amtseinführung von Ackermann wird das Bistum Trier weiter von Diözesanadministrator Weihbischof Robert Brahm (52) verwaltet.

Ackermann, in Mayen geboren, wurde 1987 nach Studien in Trier und Rom zum Priester geweiht. Nach Abschluss seiner theologischen Ausbildung und einer zweijährigen Kaplanszeit in Bad Breisig war er von 1991-1998 Subregens des Bischöflichen Priesterseminars in Trier. Die danach von ihm geleitete Spätberufenen-Priesterausbildungsstätte Sankt Lambert ist das bundesweit einzige kirchliche Institut des sogenannten Dritten Bildungswegs.

«Große Herausforderung»
Ackermann äußerte sich in Trier bewegt von Dankbarkeit über das Vertrauen, das ihm der Papst entgegenbringe. In diese Dankbarkeit mische sich freilich ein gewisses Erschrecken. Denn die Herausforderung, das Amt des Bischofs von Trier zu übernehmen sei groß, und die damit verbundene Verantwortung ebenso.

In einem Glückwunschschreiben an Ackermann wünschte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, ihm Gottes Segen für die neue Aufgabe. Er äußerte die Hoffnung, dass Ackermann die Weite des kirchlichen Auftrags in Gesellschaft und Gemeinden hinein vermittele und ihm auch künftig die Menschen am Herzen lägen.