"Grüne Woche" öffnet Tore für Besucher

Und ewig grüßt der Bio-Boom

Die "Grüne Woche" ist die weltweit größte Verbraucherschau. Ab heute können sich Besucher über Neuigkeiten auf dem Lebensmittelmarkt informieren. Hunderttausende werden erwartet. Und was erwartet sie? Eine weiterhin boomende Bio-Welt, Proteste gegen Gentechnik und die Erinnerung von Brot für die Welt: Niemand isst für sich allein.

 (DR)

Das evangelische Entwicklungswerk Brot für die Welt nimmt in diesem Jahr erstmalig an der Internationalen Grünen Woche teil. Die Kampagne "Niemand isst für sich allein" für Ernährungssicherheit soll auf unterschiedlichen Wegen präsentiert werden. "Mit unseren Veranstaltungen und unserer Unterschriftenaktion ‚Weltweite Tischgemeinschaft' wollen wir die Messebesucher anregen, sich für eine Stärkung des ländlichen Raums und eine nachhaltige Produktion von Lebensmitteln weltweit einzusetzen", erklärt Koordinatorin Carolin Callenius.

Neben einer Unterschriftenaktion lädt das Entwicklungswerk gemeinsam mit dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED) zu zwei Veranstaltungen ein. (Mehr Informationen)

Greenpeace-Proteste
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte im Vorfeld der Messe gegen die grüne Gentechnik protestiert. Bei einem Auftritt von Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) entrollten Greenpeace-Aktivisten Plakate mit der Aufschrift "Seehofers Gen-Saat überall". Zudem ließen sie Papierschnipsel von der Decke regnen, auf denen "Genhofer" stand.

Seehofer bezeichnete die Aktion als "nette Unterhaltung" und verteidigte die geplante Novelle des Gentechnikgesetzes. Er gehe davon aus, dass der Gesetzentwurf in der nächsten Woche im Bundestag erörtert und verabschiedet wird. Er werde dabei den Nachweis führen, dass es nie zuvor, auch nicht unter Rot-Grün, eine so restriktive und verantwortliche Anwendung des Gentechnikrechts gegeben habe.

Wie in den Vorjahren: Bio boomt
Sonst bietet sich das gewohnte Bild in Berlin: Insgesamt präsentieren sich 1500 Aussteller vom 18. bis 27. Januar. Neu ist die Größe des Bereichs für Produkte aus ökologischem Anbau. Auf mehr als 3000 Quadratmetern Fläche, doppelt so viel wie 2007, werden Biowaren präsentiert.

Außerdem wird erstmals die Internationale Agrarministerkonferenz am 19. Januar als Folgeveranstaltung des Ost-West-Agrarforums während der Grünen Woche stattfinden. Mit dem übergreifenden Thema "Globale Rohstoffe" passt das Treffen Rogall zufolge ideal zur auf der Agrarmesse stattfindenden "nature.tec". Schließlich gehe es bei dieser Fachschau in Halle 4.2 vor allem um nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie.

Neben vielen ausländischen Staaten stellen sich auch alle Bundesländer bei der Grünen Woche vor. Bundespräsident Horst Köhler hat sein Kommen für eine Preisverleihung am 22. Januar zugesagt. Schweizer Politiker werden ebenfalls erwartet, schließlich ist das deutsche Nachbarland diesmal Partnerland der Grünen Woche.