Rolf-Bernhard Essig im Literaturhaus

Schreiberlust und Dichterfrust

Traumberuf Schriftsteller. Manche spielen mit dem Gedanken, einmal ein großer Dichter zu werden. Aber wie geht das? Wie arbeiten eigentlich Schriftsteller? Wie erfinden sie ihre Geschichten? Der Bamberger Literaturwissenschaftler Rolf-Bernhard Essig hat ein Buch für "Einsteiger und Vielleser" geschrieben, das diesen Fragen nachgeht. "Schreiben ist auch erstmal ein Sinn in sich selbst. Man muss es ja nicht immer gleich verkaufen", ermutigt er im domradio-Interview. Am Dienstagabend stellt der Autor sein Buch dann im Kölner Literaturhaus ausführlich vor.

 (DR)

"Das Erfinden von Geschichten ist unglaublich erfüllend und macht wahnsinnig Spaß", so der Autor über seine Arbeit. "Und wenn man dann noch genügend Geld hat, ist das wirklich ein Traumberuf", fügt Essig hinzu.

Als jemand, "der mit dem Wort umgeht", müsse man manchmal "auf verschiedenen Hochzeiten tanzen", um von dieser Arbeit leben zu können.
"Es gibt viele, die zweigleisig fahren. Sie haben einen "anständigen" Beruf, der sie sicher ernährt und sind gleichzeitig Autoren", erklärt Essig auf die Frage, ob die Schriftstellerei eher ein Traumberuf oder ein Frustjob sei.

Auch ein Genie braucht Handwerkszeug
Es sei eine beliebte Vorstellung, dass sich das schriftstellerische Genie hinsetzt und ihm alles sofort einfällt, erklärt Essig. Aber auch in der Schriftstellerei sei noch kein Meister vom Himmel gefallen. "Wenn man sich das bei Goethe oder Schiller genauer ansieht, erkennt man, dass sie eine intensive Schulbildung genossen haben, in der sie schon sehr früh gelernt haben zu schreiben. Ein Genie ohne Handwerkszeug ist meist schnell erschöpft."

Seinen Lesern rät Essig, im Kleinen mit dem Schreiben anzufangen, viel zu üben und von anderen Autoren zu lernen. "Schreiben ist auch erstmal ein Sinn in sich selbst. Man muss es ja nicht immer gleich verkaufen."

Lesung im Literaturhaus
Am Dienstag den 15.01.2008 liest Rolf Bernhard Essig aus seinem Buch im
Literaturhaus Köln
Beginn 19.00 Uhr
Eintritt: 7,-/5,-/4,-/3,- €