Jesuiten nehmen Rücktritt von Ordensgeneral Kolvenbach an

Und nun zur "Murmelphase"

Die derzeit in Rom tagende 35. Generalkongregation der Jesuiten hat den Rücktritt von Peter Hans Kolvenbach angenommen. Nun beginnt die "Murmelphase", in der über Nachfolge des Ordensoberen entschieden wird. Geht alles gut, sollte bis Samstag der neue "Schwarze Papst" feststehen.

 (DR)

Wie aus der römischen Ordenszentrale verlautete, gab die Delegiertenversammlung am Montag dem Antrag des 79-Jährigen statt. Der Niederländer hatte den größten katholischen Männerorden der Welt seit 1983 geleitet. Damit ist der Weg frei für die Wahl des 30. Jesuiten-Generals, sie für Samstag erwartet wird.

Der Amtsverzicht eines Jesuiten-Generals ist ein ungewöhnlicher Schritt, für den Papst Benedikt XVI. eigens seine Erlaubnis erteilen musste. Der Nahost-Experte Kolvenbach galt als amtsmüde und wollte vor seinem 80. Geburtstag Ende November die Verantwortung für den derzeit 19.200 Mitglieder zählenden Orden abgegeben haben.

Über seine Nachfolge entscheiden nun die 217 Wahlmänner der Generalkongregation, der obersten gesetzgebenden Instanz des Ordens. Der eigentlichen Wahl, die nach Art eines Papst-Konklaves streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit stattfindet, gehen vier Tage in Gebet und informellen Gesprächen voraus, die sogenannten Murmurationes (zu Deutsch etwa "Murmelphase").