Überraschender Sieg für Hillary Clinton in New Hampshire

Wieder alles offen

Hillary Clinton hat für die Demokraten das Rennen bei den Vorwahlen in New Hampshire für sich entschieden. Die Senatorin soll sich nach Meinung der Bürger in dem nordöstlichen Bundesstaat um das Amt des US-Präsidenten bewerben. Auch bei den Republikanern gab es einen überraschenden Gewinner.

 (DR)

Nach Auszählung von mehr als 70 Prozent der Stimmen führte Clinton mit 39 Prozent, ihr Konkurrent Barack Obama auf 37 Prozent.
"Es sind vor allem die Frauen im Bundessaat New Hampshire, die Hillary Clinton unterstützt haben, so Dr. Patrick Keller vom Institut für Politische Wissenschaft an der Universität Bonn. "Außerdem hat sie den Großteil der Stimmen der Katholiken und der Arbeiterschaft bekommen", sagt Keller weiter. "Daran sieht man, dass Hillary Clinton eher zugetraut wird eine gute Wirtschaftspolitik zu machen als Barack Obama."

Eigentlich hatte man in New Hampshire einen klaren Sieg Obamas erwartet. Doch nun hat der US- Kleinstaat bewiesen, dass die Umfragen des Vorwahlkampfes nicht zwingend maßgeblich sind. Von McCain habe man lediglich ein "zufriedenstellendes" Ergebnis erwartet und kein so "sensationell Gutes", sagen Experten. Nun sei alles offen, heißt es weiter. Die "gemischten Sorgen" der amerikanischen Bevölkerung seien nicht zuletzt Ursache dafür, dass es keine erkennbare einheitliche Meinung gebe.

Insgesamt sei jedoch die große Mehrheit der Amerikaner mit der politischen Situation zufrieden, beobachtet dagegen Dr. Keller. "Trotz drohender Rezession geht es den meisten Amerikanern sehr gut. Und das ist keine Wechselstimmung."


Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen
Auf republikanischer Seite ist bisher keine Tendenz auszumachen: Auf  den konservativen Mike Huckabee folgte schnell der vermeintliche Favorit Romney, untertützt durch das Partei-Establishment und nun kann mit McCain ein Kandidat aus dem gemäßigten Parteiflügel den jüngsten Sieg für sich verbuchen.
"John McCain hat in New Hampshire einen besonderen Status", sagt Dr. Keller. Der Grund dafür sei, dass man in dem US-Bundesstaat eher den "geradlinigen Einzelgänger jenseits des parteipolitischen Establishments" schätze. "Und das ist eben John McCain."


Bei den Demokraten sind die Tendenzen ähnlich unklar. Nach seinen Erfolg in Iowa, schneidet Barack Obama dagegen in New Hampshire schlechter ab als erwartet. Senatorin Hillary Clinton holte dagegen auf. Für die nächsten Wochen erwarten Experten ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Eine endgültige Entscheidung wird in vier Wochen erwartet, wenn  am so genannten "Super Tuesday" über 20 Bundesstaaten gleichzeitig ihre Vorwahlen abhalten.