Neuer Pilgerrekord auf dem Jakobsweg

Der "Kerkeling-Effekt"

Der "Kerkeling-Effekt" hat zu einem neuen Rekord bei den Pilgerzahlen auf dem berühmten Jakobsweg zum spanischen Santiago de Compostela geführt. Laut der Deutschen St. Jakobus-Gesellschaft erhielten 2007 mehr als 13.800 Deutsche eine Pilgerurkunde in dem spanischen Wallfahrtsort. Das bedeutet eine Steigerung von mehr als 5.700 oder 71 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

 (DR)

Auch bei der Gesamtzahl registrierte das Pilgerbüro der Kathedrale in Santiago einen neuen Rekord für ein normales Jahr. 114.026 Wallfahrer erhielten im vergangenen Jahr am Grab des Apostels Jakobus die ersehnte Urkunde. Das waren 13,6 Prozent oder knapp 14.000 mehr als 2006. Damit war jeder achte Santiago-Pilger ein Deutscher.

Der Sekretär der Deutschen Jakobus-Gesellschaft, Heinrich Bahnen, führte den Anstieg der deutschen Pilger "zum großen Teil" auf Hape Kerkelings im Frühjahr 2006 erschienenes Buch "Ich bin dann mal weg - Meine Reise auf dem Jakobsweg" zurück. Es wurde mehr als 2,7 Millionen Mal verkauft und führt die Bestseller-Liste des "Spiegel" seit Juni 2006 mit kurzer Unterbrechung unangefochten an. - Eine Pilgerurkunde erhält nur, wer mindestens 100 Kilometer zu Fuß oder 200 Kilometer per Fahrrad auf dem rund 800 Kilometer langen Weg zurücklegt.

Noch mehr Andrang in "Jakobus-Jahren"
2006 hatte die Gesamtzahl der offiziellen Pilger erstmals die Marke von 100.000 für ein normales Jahr überschritten. Noch höhere Zahlen gibt es in den Jakobus-Jahren, in denen der Festtag des Apostels, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt und besondere Feierlichkeiten stattfinden. 2004 kamen mehr als 179.000 Pilger. Das nächste "Heilige Jahr" in Santiago steht 2010 an.

Schon seit der ersten Jahrtausendwende zieht der Jakobsweg, dessen Netz sich durch ganz Europa zieht, Pilger Richtung Santiago de Compostela. Der spanische Ort entwickelte sich neben Rom und Jerusalem zum wichtigsten Wallfahrtsziel der Christenheit. Seit Papst Johannes Paul II. und der Europarat 1987 zur Wiederbelebung der Jakobswege aufriefen, setzte eine Renaissance ein.